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Buch

Vision für die Tonne

Bernward Janzing, 02.12.16
Wie die Kernenergie scheitert – an sich selbst, an ihren Gegnern, an besseren Alternativen. Eine kurze Geschichte der Anti-Atomkraftbewegung von unserem Autor Bernward Janzing, der den jahrzehntelangen Widerstand gegen die Nuklearenergie in Mitteleuropa in einem Buch dokumentiert hat.

Kaum vorstellbar, die Pläne von einst: Fast 600 Atomkraftwerke in Deutschland hielten Wissenschaftler der Kernforschungsanlage Jülich Mitte der siebziger Jahre für nötig. Der Forschungsminister ließ zugleich die „grundsätzliche Realisierbarkeit“ von Atomkraftwerken auf künstlichen Kraftwerksinseln in Nord- und Ostsee prüfen. Und der Wissenschaftsreferent der CDU im Bundestag schlug 1978 den Bau von 30 Atomkraftwerken auf Helgoland vor. Seine Überlegung: Die Gegner hätten es, „schon aus Gründen der Geografie“ schwer, auf Helgoland „große Menschenmengen für Demonstrationen bereitzustellen“.

Was für eine Zeit! Sie brachte im Gegenzug eine soziale Bewegung hervor, die wie keine andere die mitteleuropäische Nachkriegsgeschichte prägen sollte. Alte und Junge fanden im Widerstand gegen die Atomkraft zusammen, Linke wie Konservative, Städter und die Landbevölkerung. Sie alle protestierten gegen eine Branche, mit deren Altlasten die Gesellschaft sich heute zunehmend konfrontiert sieht.

Unter den Kritikern der Atomkraft gab es viele interessante Charaktere. Klaus Traube zum Beispiel, ein Atommanager, der die Seiten wechselte (neue energie 10/16). Oder Michael Beleites, ein Zoologe, der den DDR-Staat durch Recherchen zum Uranabbau düpierte. Oder Sebastian Pflugbeil, ein Physiker, der das Ende der Ostreaktoren während der Wende besiegelte.

Ihre Geschichten waren es wert, festgehalten zu werden – nun, da die Vision der frühen Nachkriegsgeschichte gescheitert ist. […]

Den vollständigen Artikel finden Sie in der Ausgabe 12/2016 von neue energie.

 

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