Klimaschutzbericht
EU redet sich die Zahlen schön
Nach Zahlen der Europäischen Umweltagentur EEA erreicht die Europäische Union ihr Klimaschutzziel, bis 2020 die Treibhausgase im Vergleich zum Basisjahr 1990 um 20 Prozent zu reduzieren. Bereits jetzt seien es 23 Prozent weniger – und das trotz einer wachsenden Wirtschaft im selben Zeitraum. Das zeige, dass Wirtschaftswachstum und Klimaschutz Hand in Hand gehen, schwärmt EU-Energiekommissar Miguel Arias Cañete.
Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch auf, dass 2014 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Europa war. Gerade die globale Erwärmung sorgt kurzfristig dafür, dass weniger Heizenergie benötigt wird. Die Statistiken zeigen, dass es – neben dem Ausbau erneuerbarer Energien – vor allem an Heizungseinsparungen und Wärmesanierungen in Privathaushalten lag, dass die Treibhausgasemissionen sanken. In der Industrie sind sie dagegen sogar noch angestiegen. Und der Klimawandel bringt zwar zunächst schlicht wärmere Temperaturen, aber vermehrt auch Hitzewellen, Starkregen, Stürme und Trockenperioden. Um das aufzufangen wird wieder ein verstärkter Energieeinsatz notwendig, etwa für Bewässerung oder Klimaanlagen.
OECD fordert höhere Ziele
Bei den im Dezember in Paris anstehenden UN-Klimaverhandlungen soll ein weltweiter Vertrag zustande kommen, der die globale Erwärmung mit all ihren Folgen eindämmt. Die Treibhausgas-Emissionen müssten dazu massiv reduziert werden. Doch laut einer Erhebung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werden die Emissionen bislang viel zu langsam gesenkt.
Die EU hat derweil bereits Klimaziele bis 2030 beschlossen, und zwar 40 Prozent weniger Emissionen als 1990 zu verursachen. Auch das ist laut Experten zu wenig, um die Erwärmung aufzuhalten.
Nicole Allé – energiezukunft.eu
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