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Jahresabschlussbericht

Vattenfall will eine Milliarde in Windkraft investieren

Katja Dombrowski/Tim Altegör, 23.02.15
Der schwedische Energieerzeuger will am Windmarkt nachlegen: Bis einschließlich 2016 sollen 943 Millionen Euro in Windprojekte fließen. Schon 2014 investierte Vattenfall hier am meisten – der Konzern will den Absprung aus der Kohlezeit schaffen.

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall wird in diesem und dem kommenden Jahr insgesamt 943 Millionen Euro in die Windkraft investieren. Das kündigte Finanzchefin Ingrid Bonde bei der Vorstellung des Jahresabschlussberichts 2014 am Firmensitz in Solna an. Auf die Windsparte entfällt somit, wie auch schon 2014, der größte Teil der geplanten Investitionen. Das Unternehmen, das auch in Deutschland operiert, will seinen Erneuerbaren-Bereich insgesamt ausbauen.

Vattenfall-CEO Magnus Hall hatte Mitte Januar eine neue Unternehmensstruktur angekündigt, die ab April greifen soll. Windenergie wird damit zu einem von sechs Geschäftsbereichen, auf die sich Vattenfall konzentrieren will. Seine Braunkohle-Sparte will der schwedische Staatskonzern dagegen abstoßen, sucht derzeit allerdings noch nach einem Käufer. Insbesondere in der Lausitz betreibt Vattenfall einige der CO2-intensivsten Kohlekraftwerke Europas. Zudem bringt der Konzern derzeit in Hamburg ein weiteres Kraftwerk ans Netz, das nach Schätzungen europaweit zu den 25 klimaschädlichsten zählen wird.

Die Verkündung eines möglichen Ausstiegs aus der fossilen Stromerzeugung wurde von Umweltschützern zunächst als „großer Erfolg für den Anti-Kohle-Protest“ gefeiert. Die Euphorie legte sich jedoch schnell, als deutlich wurde, dass voraussichtlich lediglich der Besitzer der Kraftwerke und Tagebaue wechseln wird.

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