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Fördermaßnahmen

Heizkessel-Abwrackprämie

Jürgen Heup, 18.01.13
Kommt sie oder kommt sie nicht? Die Abwrackprämie für alte Heizkessel, um den 14-Prozent-Anteil an Ökowärme bis 2014 noch zu schaffen: Das ist schließlich das Ziel der Bundesregierung. Erst waren Informationen über einen Entwurf aus dem Bundesumweltministerium gesickert, dann ruderte Peter Altmaier zurück. Spannend dabei: Was da derzeit auf Altmaiers Schreibtisch liegt, das deckt sich mit dem Wärmeprämienmodell des Bundesverbands Erneuerbare Energie.

Das Abwracken ist populär, seit es in der Finanzkriese 2009 als Konjunkturkurbel (für die Fahrzeughersteller) eingesetzt wurde. Eigentlich hieß das Altautoverschrottungsmodell ja Umweltprämie. Aber ob es sich als solche bewährt hat, darüber streiten die Gelehrten. Dem Absatz an Neuwagen hat es aber gut getan. Daher wäre ein solches System sicher auch ein Anreiz für viele Haubesitzer, ihren Heizungskeller zu sanieren. Bleibt noch die Frage der Finanzierung: Hauseigentümer, die ihre alte Öl- oder Gasheizung gegen eine neue Anlage tauschen, sollen eine Einmalprämie erhalten. Das soll durch eine Umlage finanziert werden: Getragen von allen Haushalten, die weiterhin mit Öl oder Gas heizen. Interessant daran: Im Prinzip steckt dahinter dasWärmeprämienmodell, dass der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) schon vor fünf Jahren vorgeschlagen hatte. BEE-Präsident Dietmar Schütz sieht die Vorteile darin, dass sich der Wärmesektor seinen Umbau künftig selbst finanzieren würde, unabhängig von der Haushaltslage wäre. „Ein geringer Aufschlag auf Öl und Gas zur Wärmeerzeugung würde genügen, um einen sicheren Fond zur Anschubfinanzierung von Pelletöfen, Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen zu schaffen“, sagte Schütz noch auf dem diesjährigen Neujahrsempfang des BEE. Diese Finanzierung per Umalge hat sich beim Ausbau von Ökostrom-Anlagen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz bewährt. Allerdings dürfte der aktuelle Streit über die Höhe der EEG-Umlage auch der Grund sein, weshalb Altamaier den Entwurf erst mal wieder in die Tasche steckt. Doch die Bundesregierung hat ein Probelm: Der Wärmeanteil der Erneuerbaren lag Ende 2011 erst bei 10,4 Prozent. Um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen, müssen die Deutschen noch erheblich schneller die alten Ölkessel aus dem Keller entfernen. Freiwilliges Abwracken scheint aber nicht unser Ding zu sein.

Was ist Ihre Meinung: Halten Sie eine Heizkessel-Abwrackprämie für sinnvoll?

Kommentare (2)

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  • 08.03.13 - 02:02, Kostya

    Hallo,man sollte kle4ren, ob in Abstimmung mit dem zuste4ndigen Kaminfeger evtneuell eine Schornsteinverle4ngerung Sinn macht um die Verteilung der Rauchgase zu verbessern.Allerdings: gewisse Einschre4nkungen mfcssen hingenommen werden, ein Recht auf eine absolut geruchsfreie Umwelt hat niemand. Dennoch jeder Bfcrger hat Rechte und Pflichten, die er in Anspruch nehmen kann und darf, bzw. an die er sich zuhalten hat.Moderne d6fen oder Festbrennstoffkessel sollten bei richtiger Handhabung und dem richtigen Brennstoff nach der Anheizphase, die stets mit einer ste4rkeren Abgasbelastung verbunden ist, kaum zu Belastungen der Nachbarn ffchren.

  • 18.03.13 - 23:07, E.Fritz

    Eine Heizkessel-Abwrackprämie ist problematisch. Sie sollte nicht eingefüht werden.
    Bei Einführung gibt es einen starken Nachfrageschub, dadurch eine merkliche Verteuerung,
    Probleme eine ausführende Firma zu bekommen.
    Die ausführenden Firmen haben vor lauter Aufträgen keine Zeit, sich um die
    Projekteinzelheiten zu kümmen. Dadurch kommt es zum massenhaften Einbau
    von Fehlern, die letztlich einen Mehrverbrauch gegenüber richtig ausgearbeiteten
    und ordentlich ausgeführten Anlagen haben.
    Fehlermöglichkeiten bei Zeitnot gibt es in Hülle und Fülle.
    Voraussetzung für ordentliche Heizungsanlagen sind:
    - sehr gute Grundlagenermittlung des spezifischen Projekts
    (z.B. wie geht es mit späteren Dämmmaßnahmen weiter)
    - sehr gute Planung. Bei Solar KWK usw. am besten mit Simulationsrechnung
    - sehr gute Ausführung
    - sehr gute Inbetriebnahme und Nachoptimierung
    Und das soll klappen, wenn es eine Abwrackprämie gibt und alles nur
    noch nach dem Prinzip geht:
    - wer schnappt sich die Prämie ? (Immobilieneigentümer)
    - wer schnapp sich den Auftrag ? (Heizungsfirma)

    Darüber hinaus ist es ungerecht denen gegenüber,
    die sich eine neue Anlage derzeit nicht leisten können.

    Dann: Wie sind die konkreten Bedingungen ?
    Anteil erneuerbare Energien erforderlich ?
    Das ist für den Großteil der Immobilienbesitzer
    finanziell nicht machbar.

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