Bisher fehlten jedoch konkrete Maßnahmen, um den Stromverbrauch im Jahr 2020 um zehn Prozent und im Jahr 2050 um 25 Prozent unter das Niveau von 2008 zu senken. Diese Zielmarken sieht das Energiekonzept vor. „Die Studie ist ein Plädoyer dafür, der Energieeffizienz mehr Bedeutung beizumessen“, so Graichen. „Auf der politischen Tagesordnung stehen 2014 die sachgerechte Umsetzung der EU-Effizienzrichtlinie sowie ein ambitionierter Energieeffizienzaktionsplan.“
In der Studie wurde außerdem erstmals ein Wert für jede eingesparte Kilowattstunde ermittelt. „Die eingesparte Kilowattstunde ist die günstigste. Erstmalig können wir dieser Aussage jetzt auch einen Preis beimessen: Demnach bewirkt jede eingesparte Kilowattstunde Strom eine Kosteneinsparung im Stromsystem zwischen 11 und 15 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2035“, so Friedrich Seefeldt von der Prognos AG. Die Kosten, um diese Einsparungen zu erzielen, seien bei vielen Effizienzmaßnahmen hingegen wesentlich niedriger – in diesen Fällen ist eine Umsetzung damit auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sinnvoll.
Die Studie beziffert auch die Einsparpotenziale bei CO2-Emissionen und bei Importkosten für Brennstoffe. Demnach können im Jahr 2020 die CO2-Emissionen um neun Millionen Tonnen reduziert werden, wenn der Stromverbrauch entsprechend dem Energiekonzept-Ziel um zehn Prozent sinkt. Die Importabhängigkeit verringert sich nachhaltig. Deutschland kann im Jahr 2020 Kohle- und Gasimporte von 1,2 Milliarden Euro sparen. „Mehr Energieeffizienz bedeutet weniger Kosten, größere Unabhängigkeit von Energieimporten und mehr Klimaschutz. Die Energiewende-Ziele werden so schneller und günstiger erreicht“, bilanziert Graichen die Studie.
Nicole Allé - energiezukunft.eu