Das Solarturmkraftwerk Ivanpah 80 Kilometer südwestlich von Las Vegas besteht aus über 300 000 Spiegeln und drei Solartürmen, die insgesamt 140 000 Haushalte mit Strom versorgen. Eigentümer der 14 Quadratkilometer großen Anlage mit einer Nennleistung von 392 Megawatt sind die Unternehmen NRG Energy, Bright Source Energy und der Internetkonzern Google.
Das Herzstück des solarthermischen Kraftwerks bilden drei 140 Meter hohe Türme. Jeweils gut 100 000 Spiegel lenken die Sonneneinstrahlung auf die Spitzen der Türme und sorgen dort so für Temperaturen von über 500 Grad Celsius. Die drehbaren Spiegel (Heliostaten) sind jeweils so groß wie ein Garagentor und richten sich automatisch aus, um einen perfekten Winkel zur Sonne einzunehmen. Die reflektierte Strahlung heizt in der Spitze der Solartürme Receiver auf. Mit der Hitze wird über Wärmetauscher Wasserdampf erzeugt, der einen Stromgenerator antreibt.
Kalifornien hat ehrgeizige Pläne zum Ausbau der Solarkraft und plant bis 2016 mindestens 25 Prozent seines Stromverbrauchs mit erneuerbaren Energien zu decken. Energieversorger sind verpflichtet bis 2020 ein Drittel ihres Stroms aus regenerativen Quellen zu produzieren.
Das Solarturmkraftwerk Ivanpah soll eine Laufzeit von 30 Jahren haben, bei voller Auslastung wird es rund 30 Prozent allen Solarstroms der USA produzieren. Ein Problem haben die Konstrukteure und Betreiber allerdings nicht beachtet: Die starke Hitze, die das Kraftwerk erzeugt, kann zu einer Gefahr für Tiere und Umwelt werden. Schon jetzt steht die Anlage in der Kritik, weil sie für zahlreiche Vögel zur Todesfalle wurde. Die Tiere können sich in der Nähe der Solartürme die Flügel versengen, sodass sie abstürzen. Umweltbehörde und Tierschützer dokumentieren nun die Vorfälle.
Clemens Weiß – energiezukunft.eu