Die bebaubaren Flächen in Deutschlands windreichen Regionen sind endlich. Windparkbetreiber stellen daher neue, deutlich höhere Anlagen auf, um die vorhandenen Räume besser zu nutzen. In der Lausitz entsteht derzeit das höchste Windrad der Welt: Eine 365 Meter hohe Anlage des Dresdner Unternehmens Gicon soll im brandenburgischen Schipkau ab diesem Sommer Strom erzeugen.
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Von: Nadine Fischer
24.06.2025 | 1 Min.
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Starkes Fundament: Im brandenburgischen Schipkau baut Gicon derzeit das höchste Windrad der Welt mit einer Gesamthöhe von 365 Metern.
Foto: Gicon
Die Rotorblätter über 100 Meter Spannweite drehen sich auf 300 Meter Nabenhöhe. Gicon plant, in den kommenden zehn Jahren bis zu 1000 solcher Anlagen in Deutschland zu errichten. „Höhenwindräder können nicht nur bestehende Windparks ergänzen“, sagt Gicon-Chef Jochen Großmann, „sondern in Verbindung mit Solar- und Speicheranlagen als ökologische Hybridkraftwerke – also grundlastfähige Grünstromkraftwerke – dienen.“
Die neuen Türme sind so hoch, dass sich die Rotoren nicht gegenseitig den Wind wegnehmen.“Jochen Großmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung der GICON-Gruppe
Andere Anlagenbauer setzen ebenfalls auf mehr Höhe: Enercon, Nordex, Siemens Gamesa und Vestas entwickeln derzeit Türme, die bis zu 200 Meter in den Himmel ragen. Nordex hat Anfang des Jahres bereits eine Turbine mit einer Nabenhöhe von 179 Metern in Mecklenburg-Vorpommern installiert. Was in diesem Segment technisch möglich ist, demonstrierte jüngst Mingyang Smart Energy: Das chinesische Unternehmen errichtete in diesem Jahr eine 20-Megawatt-Anlage mit einem Rotordurchmesser von 292 Metern. Sie erzeugt bis zu 80 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Auch in Deutschland versprechen sich Entwickler von mehr Höhe bessere Erträge aufgrund stabilerer Windverhältnisse.
Doch der Bau der Riesen ist teuer: Fundamente und Türme müssen größer und stabiler sein, der Transport der langen Rotorblätter ist logistisch anspruchsvoll. Hinzu kommt die Akzeptanzfrage: Höhere Anlagen werfen längere Schatten und verändern das Landschaftsbild stärker. Gerade in der Nähe von Wohngebieten kann das unerwünscht sein. In Schipkau aber gab es bislang keinen Widerstand. Gicon ist in der Region etabliert, betreibt dort bereits seit Jahren Windparks und hatte frühzeitig den Dialog mit der Bevölkerung gesucht. Ein weiterer Vorteil: Die Anlage entsteht zwischen bereits vorhandenen Windrädern und benötigt keine zusätzliche Fläche. „Die neuen Türme sind so hoch“, sagt Großmann, „dass sich die Rotoren nicht gegenseitig den Wind wegnehmen.“
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