Stiftung UmweltEnergieRecht - 25 Jahre EEG
Ökostrom

EEG-Konto im Plus trotz Einspeiserekord

Ökokraftwerke haben im März so viel sauberen Strom eingespeist wie noch nie. Gleichzeitig verzeichnet das EEG-Konto nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber ein Plus in Milliardenhöhe. Mehr Ökostrom im Netz bedeutet mithin nicht zwangsläufig, dass die EEG-Umlage und damit die Strompreise steigen.
Von:  Rebecca Raspe – energiezukunft.eu
17.04.2015 | Aktualisierung: 20.04.2015 | 2 Min.

Im März speisten Windparks und Photovoltaikanlagen zum ersten Mal über zehn Milliarden Kilowattstunden Ökostrom ins deutsche Stromnetz ein. Einen Rekord gab es am 30. März: An diesem Tag lieferten Ökokraftwerke zur Spitzenlastzeit Strom mit einer Leistung von zusammen knapp 44.000 Megawatt (MW). Dies teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. Der Wert entspricht der Leistung von rund 40 durchschnittlichen Großkraftwerken. Windkraftanlagen produzierten in dieser Zeit über 30.000 Megawatt elektrische Leistung, Solaranlagen über 13.000 Megawatt. Die Werte basieren auf einer Auswertung der vorläufigen Daten von Strombörse und Netzbetreibern.

Gleichzeitig ist der Überschuss auf dem EEG-Konto im März auf fast 4,8 Milliarden Euro gestiegen – über 600 Millionen Euro mehr als im Vormonat. Damit ist seit Beginn des Jahres ein Plus von rund zwei Milliarden Euro dazugekommen. Mehr Ökostrom im Netz bedeutet also nicht automatisch, dass die EEG-Umlage und damit die Strompreise steigen.

Studie: Strompreis wäre auch ohne EEG gestiegen

Zu einem interessanten Ergebnis kamen zudem im Dezember Wissenschaftler der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Auf der Basis historischer Daten der europäischen Strombörse EEX errechneten die Forscher um Professor Jürgen Karl, Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik, wie sich die Strompreise für Privathaushalte und gewerbliche Kunden entwickelt hätten, wären nach dem Unglück von Fukushima in den Jahren 2011 bis 2013 keine erneuerbaren Energien für die Stromerzeugung verfügbar gewesen. Das Ergebnis ihrer Kalkulationen: Die Strompreissteigerungen wären in den vergangenen Jahren ohne eine Stromerzeugung aus Wind und Photovoltaik sogar noch deutlich höher ausgefallen als die aktuell diskutierten Strompreissteigerungen infolge des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).

Der Grund dafür ist der Rückgang der konventionellen und nuklearen Stromerzeugungskapazitäten, insbesondere bedingt durch den von der Bundesregierung beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie nach Fukushima. Das verringerte Stromangebot an den bundesdeutschen Strommärkten hätte das Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage hin zu deutlich höheren Börsenpreisen verschoben. Dem gegenüber wirkten sich der Ausbau erneuerbarer Energien und das daraus resultierende Überangebot an den Strommärkten laut der FAU-Studie sogar erheblich preismindernd aus.

Rebecca Raspe – energiezukunft.eu

 

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