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Vatikanbank

Aufsichtsräte unterstützen fossile Energiebranche

Papst Franziskus fordert schon lange ein Ende der profitorientierten Ausbeutung unseres Planeten. Zwei Aufsichtsräte der Vatikanbank sind jedoch seit Jahren tief in Öl- und Gasgeschäfte verstrickt und spenden für Klimawandel-Leugner.
Von:  Clemens Weiß – energiezukunft.eu
22.07.2016 | Aktualisierung: 29.07.2016 | 2 Min.

Zwei Aufsichtsräte der Vatikanbank sind in den Fokus von Umweltschützern gerückt. Wie die Reporter von Greenpeace Energydesk aufgedeckt haben, sind sie seit Jahren eng mit der Öl- und Gasindustrie verwoben. Im Bankwesen kein unübliches Gebaren, in Verbindung mit Papst Franziskus allerdings heikel. Denn der Papst geißelt seit Jahren die profitorientierte Ausbeutung unserer Erde und hat sich gegen die fossile Energieindustrie ausgesprochen. In seiner im Juni 2015 vorgelegten Umwelt-Enzyklika äußerte er scharfe Kritik am Konsumverhalten und der Umweltverschmutzung durch den Menschen, ein wichtiger Impuls für die Klimaverhandlungen in Paris.

Großzügiger Sponsor einer Klimaskeptiker-Stiftung

Der britisch-australische Milliardär Michael Hintze ist sowohl Aufsichtsrat der Vatikanbank als auch Chef eines privaten Hedgefonds mit Sitz im Steuerparadies Cayman Islands. Laut Greenpeace Energydesk und Daten der Analysten von Bloomberg hält der Fonds Anteile im Wert von 8,3 Millionen US-Dollar an Energiekonzernen weltweit. 1,7 Millionen davon hat Hintze in die Fracking-Giganten Devon Energy und Anadarko Petroleum investiert.

Gemeinsam mit anderen Bankern ist Hintze Großspender und Unterstützer der umstrittenen klimaskeptischen Global Warming Policy Foundation. Die Stiftung hat unter anderem die Umwelt-Enzyklika des Papstes stark kritisiert und Franziskus einen Irrweg vorgeworfen.

Auch Aufsichtsratschef im Visier

Auch der Aufsichtsratschef der Vatikanbank, Jean-Baptiste Douville de Franssu, ist in Machenschaften der fossilen Industrie verstrickt. Er ist unter anderem Berater zweier Investmentfonds, die hunderte Millionen Dollar in Öl- und Gaskonzerne investiert haben. Einer von ihnen, Carmignac Gestion, hält ebenfalls Anteile im Wert von 675,2 Millionen Dollar an der texanischen Firma Anadarko Petroleum. Diese musste 2014 über fünf Milliarden Dollar für gewaltige Umweltsünden einer Tochterfirma zahlen. In dem Verfahren, das sich über nahezu zehn Jahre erstreckte, traten auch die US-Regierung, elf Bundesstaaten und direkt Betroffene als Kläger gegen den Konzern auf.

Der erst im Mai dieses Jahres zurückgetretene Vatikanbank-Aufsichtsrat Clemens Börsig ist ebenfalls in der fossilen Welt zu Hause, schreibt Greenpeace Energydesk. Bis 2012 war der Deutsche Aufsichtsratschef der Deutschen Bank und sitzt heute im Aufsichtsrat bei Daimler, Bayer und Linde, die ebenfalls in Kohleprojekte verwickelt sind.

Clemens Weiß – energiezukunft.eu

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