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Windenergie-Krise

Massiver Stellenabbau bei Enercon

Beim Windkraftanlagenhersteller Enercon sollen bis zu 3000 Arbeitsplätze wegfallen. Betroffen sind vor allem Zulieferer. Das Unternehmen hat in 2019 so wenig Anlagen gebaut, wie seit 30 Jahren nicht mehr.
Von:  Michael Hahn
08.11.2019 | Aktualisierung: 29.11.2019 | 1 Min.

Paukenschlag bei Enercon: Bei dem Windradbauer sollen bis zu 3000 Arbeitsplätze wegfallen, 1500 davon in Aurich, die andere Hälfte in Magdeburg. Betroffen sind vor allem Zulieferer. „Aufgrund des dramatischen Einbruchs des deutschen Onshore-Windenergiemarkts sieht sich Enercon gezwungen, die Zusammenarbeit mit mehreren Produktionspartnern im Inland zu beenden. Der Vergabestopp für Produktionsaufträge betrifft in erster Linie die Lieferung von Rotorblättern – die Vergabe von Fertigungsaufträgen für weitere Komponenten wird deutlich reduziert“, teilte das Unternehmen mit. Ganze Werke könnten geschlossen werden.

Für Enercon-Chef Hans-Dieter Kettwig ist die Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung Schuld an dem Kahlschlag. Diese gefährde „nicht nur über Jahre aufgebautes Know-how und Arbeitsplätze in unserer Branche, sondern auch den Klimaschutz und die Energiewende insgesamt“. Kettwig rechnet damit, dass durch das Klimaschutzpaket der Regierung „die Probleme für uns sogar noch größer werden“. Zu den Maßnahmen der Regierung zählen unter anderem pauschale Abstandsregeln für Windräder, diese würden den Bau neuer Anlagen zusätzlich erschweren.

Die Windbranche in Deutschland befindet sich in einer akuten Krise, die sich immer weiter zuspitzt. Zehntausende Arbeitsplätze sind verloren gegangen. Der Zubau von neuen Anlagen war in den ersten neun Monaten dieses Jahres so gering wie seit 20 Jahren nicht mehr. Es fehlt an Genehmigungen für neue Windparks.

Enercon hatte bereits 2018 den Abbau von über 800 Jobs verkündet. Wie das Unternehmen jetzt mitteilt, konnte es „in den ersten zehn Monaten 2019 deutschlandweit lediglich 65 Windenergieanlagen installieren – so wenig wie zuletzt Anfang der 1990er Jahre“. Im ausbaustärksten Jahr 2017 seien es 711 Anlagen gewesen. Angesichts der Ausbaukrise in Deutschland plant Enercon, sich in Zukunft verstärkt international auszurichten.

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