Ausbau-Analyse

Kein neuer Wind auf dem Meer

Der Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland geht nur schleppend voran, im letzten Jahr wurde keine neue Anlage installiert. Mit Blick auf die erhöhten Ausbauziele der neuen Regierung drängt die Branche auf mehr Geschwindigkeit.
Von:  Michael Hahn
13.01.2022 | Aktualisierung: 16.02.2022 | 1 Min.

Im Jahr 2021 wurde keine einzige neue Windenergieanlage in den deutschen Meeren errichtet. Das geht aus der heute (13. Januar) veröffentlichten Jahresbilanz der Deutschen Windguard im Auftrag der Branchenorganisationen BWE, BWO, VDMA Power Systems, WAB und Stiftung Offshore-Windenergie hervor. Ursache seien falsch gesetzte politische Rahmenbedingungen, so die Verbände.

In Nord- und Ostsee sind somit laut der Analyse weiterhin 1501 Anlagen mit einer Leistung von knapp 7,8 Gigawatt (GW) installiert. Immerhin: Bei 132 Anlagen sei ein Upgrade vorgenommen worden, wodurch die Leistung um insgesamt 24 Megawatt gesteigert wurde.

Angesichts des neuen Regierungsziels von 30 GW (zuvor waren es 20 GW) bis zum Jahr 2030 pocht die Branche auf mehr Tempo. Die Netz- und Flächenplanung müsse umgehend an den neuen Ausbaupfad angepasst und die Ziele im Wind-auf-See-Gesetz verankert werden. Andernfalls drohe wertvolle Zeit verloren zu gehen.

Die Ausschreibungsmengen müssten zudem schnell deutlich erhöht und Flächen bestmöglich genutzt werden. Die Akteure wünschen sich darüber hinaus, dass die Genehmigungsverfahren beschleunigt und die zuständigen Behörden personell besser ausgestattet werden. Um dem Fachkräftemangel beim Ausbau entgegen zu wirken, müssten außerdem „Studienangebote optimiert sowie Aus- und Weiterbildungsangebote unterstützt und beworben werden“.

Trotz des Null-Ausbaus im vergangenen Jahr und der Vielzahl der Forderungen blickt die Branche insgesamt optimistisch in die Zukunft. Die neue Zielsetzung schaffe „eine positive Perspektive für die gesamte Wertschöpfungskette“. Nun müsse es darum gehen, „alle Beschleunigungspotenziale zu heben, um einen wirtschaftlichen und klimaschutzgerechten Ausbau zu ermöglichen“.

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