Pilotprojekt

Handelsplattform für Verteilnetzebene

Ein neues Projekt soll Möglichkeiten erproben, Stromsysteme intelligenter zu managen. Bislang werden Schwankungen im Übertragungsnetz ausgeglichen. Nun wird erstmalig eine Handelsplattform für Flexibilitätspotenziale auf Verteilnetzebene entwickelt.
Von:  Rebecca Raspe – energiezukunft.eu
23.04.2015 | Aktualisierung: 27.04.2015 | 1 Min.

Mit zunehmender Einspeisung fluktuierender, wetterabhängiger Energie aus Wind und Sonne in die lokalen und regionalen Verteilnetze wächst der Bedarf, Abweichungen zwischen Erzeugung und Verbrauch bereits auf Verteilnetzebene auszugleichen. Der Verein StoREgio Energiespeichersysteme entwickelt nun gemeinsam mit Partnern eine Handelsplattform für Flexibilitätspotenziale auf Verteilnetzebene. Mit dem so genannten Flex4Energy-Projekt soll das Verteilnetz etwa über Speichersysteme flexibler gestaltet werden, aber auch durch die Steuerung des Verbrauchs. Vier Millionen Euro sind dafür veranschlagt, das Bundeswirtschaftsministerium trägt drei Viertel der Kosten.

Ungleichgewichte zwischen Stromerzeugung und -verbrauch lassen Spannung und Frequenz im Stromnetz schwanken. Diese Schwankungen werden bisher durch die bestehenden Regelenergiemärkte auf Ebene der Übertragungsnetze ausgeglichen. Mit zunehmendem Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung steigt der Regelbedarf. Da erneuerbare Energien aber meist auf Verteilnetzebene eingespeist werden, könnten regionale Ausgleichsmechanismen den Regelbedarf im Übertragungsnetz verringern und die Übertragungsnetze entlasten, so die Projekt-Idee.

Flexibilitätshandel in der Cloud

Ein solcher Ausgleichsmechanismus soll durch eine Cloud-basierte Handelsplattform geschaffen werden, an die sich Anbieter von Flexibilitätspotenzialen anschließen können. Mehr Flexibilität könne etwa durch die Installation eines Speichersystems erreicht werden, das in seiner primären Anwendung – beispielsweise Lastspitzenkappung oder Pufferung einer Solaranlage – nicht permanent ausgelastet sei, schreiben die Projektpartner. Werde das Speichersystem gerade nicht anderweitig benötigt, könne es seine Dienste der Handelsplattform anbieten. Die dadurch erwirtschafteten Deckungsbeiträge könnten zudem die Wirtschaftlichkeit des Speichers verbessern.

Wichtig sei dabei der Schutz der verwendeten Informationen vor unerlaubtem Zugriff sowie vor Angriffen von außen. Daher ist auch das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern beteiligt.

Rebecca Raspe – energiezukunft.eu

 

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