Bedingt optimistisch
Die riesigen Ausbauziele für Windenergie beflügeln die Phantasie. Doch bislang beherrschen viele Unsicherheiten den Markt. Auf der Wind-Energy-Messe in Hamburg wurde die Lage heiß diskutiert.
Die riesigen Ausbauziele für Windenergie beflügeln die Phantasie. Doch bislang beherrschen viele Unsicherheiten den Markt. Auf der Wind-Energy-Messe in Hamburg wurde die Lage heiß diskutiert.
… ist man bei Ostwind überzeugt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Regensburg ist selbst bestes Beispiel dafür. Es wurde jüngst an den globalen Offshore-Primus Ørsted verkauft.
… sagt Thomas Banning zur aktuellen Lage am Erneuerbaren-Markt. Um gegenüber finanzstarken Großkonzernen zu bestehen, müssten Mittelständler strategische Allianzen eingehen. Banning stellt deshalb die Erzeugungssparte von Naturstrom völlig neu auf.
Fachkräftemangel, Import-Abhängigkeiten, verschärfter Konkurrenzkampf: Naturstrom-Vorstand Oliver Hummel blickt trotz diverser Hürden optimistisch auf die Energiewende.
Der Zubau von neuen Windenergieanlagen bewegt sich auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Zu wenig für die Regierungsziele, mahnen Branchenverbände. Sie fordern verlässliche Rahmenbedingungen und eine Industriestrategie.
… sagt Andreas Löschel, Ökonom an der Ruhr-Universität Bochum, zur aktuellen Entwicklung an den Energiemärkten. Die explodierenden Strom- und Gaskosten können seiner Ansicht nach Anreize zum Energiesparen schaffen. Langfristig brauche es aber ein Marktdesign, mit dem die Kurse wieder sinken.
In einer regelmäßigen Befragung schätzen Windenergie-Akteure die Entwicklung der weltweiten Märkte ab. Die neueste Runde zeigt vor allem für Deutschland mehr Optimismus als zuletzt.
Damit die EU ihre Klimaziele erreicht, müssten jährlich fast dreimal so viele Windenergieanlagen errichtet werden wie 2021, warnt der Verband Wind Europe. Anstatt zu wachsen, verliere die Branche Geld und müsse Arbeitsplätze abbauen.