Stiftung UmweltEnergieRecht - 25 Jahre EEG
G7-Gipfel

Merkel und Co bekräftigen Zwei-Grad-Ziel

Der G7-Gipfel im bayerischen Elmau ist mit einer kleinen Überraschung zu Ende gegangen: In ihrer Abschlusserklärung haben die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrienationen das Zwei-Grad-Ziel als verbindlichen Maximalwert für die Erderwärmung bekräftigt. Noch in diesem Jahrhundert wollen die G7-Staaten die „Dekarbonisierung der Weltwirtschaft“ erreichen. Zunächst soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 um bis zu 70 Prozent zurückgehen.
Von:  Isaac Bah
08.06.2015 | Aktualisierung: 11.06.2015 | 2 Min.

„Es gab ein klares Bekenntnis zum Zwei-Grad-Ziel“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der abschließenden Pressekonferenz des zweitägigen G7-Gipfels. Demnach hätten sich die teilnehmenden Länder eindeutig für verbindliche Schadstoffreduktionsziele für die Welt-Klimakonferenz (COP21) im Dezember in Paris ausgesprochen. Explizit angestrebtes Ziel der G7 sei die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft  im Laufe dieses Jahrhunderts. Für die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch bedeutet dies im Kern den Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter, mithin den Verzicht auf Kohle, Öl und Gas – sofern nicht auf wenig erprobte und kostenintensive Technologien wie Carbon Capture and Storage (CCSSteht für Carbon Capture and Storage: das Einfangen und dauerhafte Einlagern von CO2. Beim verwandten CCU dient das eingefangene CO2 als Rohstoff für Produkte.) zurückgegriffen werden solle.

Neben dem Bekenntnis, den weltweiten Temperaturanstieg auf weniger als zwei Grad Celsius begrenzen zu wollen, sprechen sich die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Japans, Kanadas und der USA in ihrer Abschlusserklärung für eine Verringerung der Treibhausgas-Emissionen im Bereich von 40 bis 70 Prozent bis 2050 im Vergleich zum Basisjahr 2010 aus.

Gemischte Reaktionen bei Umweltschützern

Damit folgen die Industrienationen den Empfehlungen des Fünften Sachstandsberichts des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC). Darüber hinaus einigten sich die versammelten Staatenlenker darauf, „bis 2050 einen Umbau der Energiewirtschaft“ anzustreben und zu diesem Zweck die „Entwicklung langfristiger nationaler kohlenstoffarmer Strategien“ voranzutreiben. Im Zuge dessen wollen die G7 den Zugang zu sauberer Energie für Entwicklungsländer beschleunigen. Gleichzeitig wolle man die Unterstützung für von Klimakatastrophen gefährdete Länder intensivieren, beispielsweise durch die Verbesserung des Zugangs zu direkten oder indirekten Versicherungsleistungen.

Obwohl die angekündigten Klimaschutzmaßnahmen weitreichender sind als im Vorfeld des Gipfels erwartet worden war, fiel die Reaktion von Umweltorganisationen zwiespältig aus. „Die G7-Industrieländer sind für ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, der Ausstieg aus fossilen Energien wurde jedoch vertagt. Das wird dem Ernst der Lage nicht gerecht“, sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbunds Deutschland, wertete das Gipfelergebnis dagegen positiv: „Es ist ein wichtiges Signal für den internationalen Klimaschutz, dass die G7-Länder vor Ablauf des Jahrhunderts den Ausstoß von Treibhausgasen auf null reduzieren wollen.“

 

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