Am 23. September ruft Fridays for Future wieder zu einem weltweiten Streik für mehr Klimaschutz auf. Dieser soll unter dem Motto „People Not Profit“ stehen. „Die Bewegung fordert international, dass menschliches Wohlbefinden und die Wahrung der Lebensgrundlagen über finanzielle Profite gestellt werden“, heißt es in einer Mitteilung.
Mit den Demos soll auch auf mangelnde Klimagerechtigkeit aufmerksam gemacht werden. „Insbesondere in den am stärksten betroffenen Regionen erleben Menschen jeden Tag Leid und Katastrophen durch die Klimakrise. Diese Krisen werden verursacht durch eine fossile Politik, die die Interessen dreckiger Konzerne über menschliche Bedürfnisse und unsere Lebensgrundlagen stellt“, kommentiert Fridays-for-Future-Sprecherin Darya Sotoodeh. Es brauche stattdessen Maßnahmen für mehr Klimagerechtigkeit. „Ein essenzieller Teil davon sind Reparationszahlungen für die vom Globalen Norden verursachten Klimaschäden in den am stärksten betroffenen Regionen.”
Fridays for Future kritisiert auch die Politik der deutschen Ampelkoalition scharf. Entscheidungsträger wie Bundeskanzler Olaf Scholz würden nicht mehr bloß zu wenig Klimaschutz betreiben, „sondern massive Rückschritte durch den Wiedereinstieg in fossile Energien“. Der Regierungspolitik fehle es trotz der aktuellen Klimakatastrophen immer noch an der nötigen Dringlichkeit.
In Deutschland sind für den 23. September bislang über 150 Demos angekündigt. Organisationen wie WWF, Attac, Greenpeace, Amnesty International, Klima-Allianz und Nabu unterstützen die Aktion. Auf der Internetseite www.klima-streik.org heißt es, die Klimakrise komme immer näher. Zwar wolle die Regierung das 1,5-Grad-Ziel offiziell einhalten, mache dafür aber nicht genug. „Das Klimaschutz-Sofortprogramm hat sie aufgeschoben. Beim Verkehr blockiert die FDP wichtige Maßnahmen – vom Tempolimit bis zum Abbau klimaschädlicher Subventionen. Und der selbsternannte ‚Klima-Kanzler‘ Olaf Scholz setzt immer noch auf Investitionen in fossile Energien.“
Das Aktionsbündnis fordert neben mehr Unterstützung für Länder des Globalen Südens eine grundlegende Verkehrswende, ein Entlastungspaket für Menschen mit niedrigen Einkommen sowie den konsequenten Ausstieg aus Kohle, Gas, Öl und Atomenergie. Die erneuerbaren Energien müssten dafür „weit schneller und konsequenter als bisher sowie gleichzeitig naturverträglich“ ausgebaut werden. Zudem brauche es „weit mehr Anstrengungen beim Energiesparen und dem konsequenten Umbau zu einer emissionsfreien Wärmeversorgung“.