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Klimakrise

Demo gegen leere Versprechen

Der nächste globale Klimastreik von Fridays for Future steht an. Ihre Forderungen erachtet die Bewegung als weiterhin unerfüllt – und hat die Fakten auf ihrer Seite. Teilweise fühlen sich Aktivistinnen auch von der Politik instrumentalisiert.
Von:  Tim Altegör
18.03.2021 | Aktualisierung: 31.03.2021 | 2 Min.

Am morgigen Freitag (19.3.) ist es wieder soweit: Zum nunmehr siebten Mal ruft Fridays for Future zum globalen Klimastreik auf. Aktionen sind weltweit geplant, ein großer Anteil davon in Deutschland. Aufgrund der Corona-Pandemie sind allerdings keine Großdemos angekündigt, stattdessen soll es laut den Aktivisten zum einen kleinere Proteste wie Fahrraddemos geben, zum anderen einen „Online-Streik“, bei dem Fotos auf einer interaktiven Karte geteilt werden sollen. Die Teilnahme soll zudem per Livestream möglich sein.

Der Protest steht unter dem Hashtag-Motto #NoMoreEmptyPromises, also „keine leeren Versprechen mehr“. Seit dem Beginn der Klimastreiks überwiegend junger Menschen vor rund zwei Jahren ist Fridays for Future zwar zu einem wichtigen Akteur in der öffentlichen Klimadebatte geworden, Aktivistinnen werden zu Konferenzen oder auch ins Kanzleramt eingeladen. Ihre Forderung nach einer Politik, die sich nach den Erkenntnissen der Klimaforschung richtet und das Versprechen des international vereinbarten Pariser Klimaabkommens einlöst, wird bislang jedoch allenfalls in Teilen aufgegriffen.

„Krise wie eine Krise behandeln“

Das UN-Klimasekretariat hat gerade nochmals vorgerechnet, dass die Ziele der Regierungen weltweit nicht annähernd genügen, um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst 1,5 Grad zu begrenzen – von der Umsetzung ganz abgesehen: Deutschland etwa hat sein Klimaziel für 2020 nur erreicht, weil durch die Pandemie zufällig die Emissionen zeitweise stark gesunken sind.

Diese Diskrepanz war am Dienstag auch kurz Thema beim Berlin Energy Transition Dialogue, einem jährlich stattfindenden, recht hochkarätig besetzten internationalen Austauschforum zur Energiewende. Die Klimaaktivistinnen Brianna Fruean aus Samoa und Vanessa Nakate aus Uganda hatten dort Redebeiträge. Beide berichteten per Videoschaltung – während die deutschen Minister Peter Altmaier und Heiko Maas in Ledersesseln sitzend in Berlin zuhörten – von den bereits existenziellen Folgen der Klimakrise wie Fluten und Dürren in ihren Heimatländern.

Nakate brachte zudem ihren Unmut darüber zum Ausdruck, dass ihre ursprünglich vereinbarte Redezeit gekürzt worden sei und sie und Fruean mehrfach angewiesen worden seien, keine anwesenden Spitzenpolitiker namentlich zu kritisieren. „Sie sollten nicht Aktivisten zu Ihren Veranstaltungen einladen, damit Sie sich besser fühlen können, und dann versuchen, sie zu zensieren“, so Nakate. Es sei Zeit, „mit dem Reden aufzuhören und anzufangen, diese Krise wie eine Krise zu behandeln“.

 

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