Stiftung UmweltEnergieRecht - 25 Jahre EEG
EEG-Umlage

Werden Verbraucher unnötig stark belastet?

Die viel beschworene Kostenexplosion bleibt aus, das EEG-Umlagekonto könnte noch im Januar ausgeglichen werden. Gleichzeitig war 2013 ein Rekordjahr für die Erneuerbaren - zahlen die Verbraucher 2014 eine überhöhte EEG-Umlage?
Von:  Clemens Weiß - energiezukunft.eu
13.01.2014 | Aktualisierung: 13.01.2014 | 1 Min.

Womöglich zahlen deutsche Stromkunden eine zu hohe EEG-Umlage. Denn das Defizit auf dem EEG-Umlagekonto könnte noch in diesem Monat ausgeglichen werden, ganz im Gegensatz zum vergangenen Jahr. Anfang 2013 lag das Defizit noch bei knapp 2,3 Milliarden Euro, die EEG-Umlage wurde daraufhin angehoben – vielleicht jedoch zu stark. Denn allein durch die Anhebung der Umlage um knapp einen Cent auf 6,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh) zahlen die Verbraucher in diesem Jahr zusätzlich gut 3,5 Milliarden Euro.

Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der EEG-Umlage ist die Ausweitung von Industrieprivilegien. Mehr als 2700 Unternehmen sollen in diesem Jahr keine Ökostromumlage zahlen – das sind etwa 20 Prozent mehr als 2013. Auch die fallenden Börsenstrompreise sind Preistreiber. Denn ein Konstruktionsfehler im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sorgt dafür, dass die EEG-Umlage steigt, wenn die Börsenpreise fallen. Da der Ökostrom-Anteil immer größer wird, gibt es ein Überangebot von Strom an den Börsen. Die Folge: Die Preise an der Strombörse sinken, die EEG-Umlage steigt. Dabei betragen die reinen Förderkosten für Strom aus Sonne, Wind, Bioenergie und Wasserkraft nur 2,5 von den 6,2 Cent pro kWh EEG-Umlage.

Gleichzeitig war 2013 erneut ein Rekordjahr für die Erneuerbaren, ihr Anteil am Strommix stieg auf knapp 25 Prozent. Dennoch wurde die Vergütung für Betreiber von Ökostrom-Anlagen deutlich zurückgefahren – und könnte weiter sinken. „Im Augenblick liegt die durchschnittliche Vergütung bei 16 Cent. Wenn wir nicht unnötig viel Geld für teure Offshore-Windparks ausgeben, landen wir bis Ende 2015 bei der Hälfte“, so Holger Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen, gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Dazu müsste allerdings die massive Ausweitung der Industrieprivilegien auf den Stand von 2011 zurückgefahren werden.

Clemens Weiß - energiezukunft.eu

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