Den Plänen Gabriels zufolge soll es einen verbindlichen Ausbaukorridor für Bioenergie geben und der Zubau auf 100 Megawatt pro Jahr beschränkt werden. „Dieser Zubau soll überwiegend durch Abfall- und Reststoffe erfolgen“, heißt es in dem Eckpunktepapier. Der steigende Anbau von Energiepflanzen soll so reduziert werden, dabei dürfte das größte Potenzial im Bereich Abfall- und Reststoffe jedoch bereits ausgeschöpft sein. Als Hauptgrund für die Begrenzung werden in dem Papier allerdings die hohen Kosten genannt.
„Der Charme von Bioenergie ist die Regelbarkeit“
Strom aus Bioenergie – etwa aus Biogasanlagen oder Biomassekraftwerken – ist tatsächlich teurer als Strom aus Wind- oder Solarenergie, hat jedoch deutliche Vorteile. Lücken, die Sonnen- und Windkraftwerke wetterbedingt hinterlassen, kann die Bioenergie ausgleichen. Denn die Gewinnung von Strom aus Biomasse kann flexibel gestaltet werden. Das Biogas kann zudem gespeichert oder nach Aufbereitung in das Erdgasnetz eingespeist werden – eine bewährte Infrastruktur mit einer Länge von über 530.000 km.
Auch Maria Flachsbarth (CDU), parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium und Mitglied des Umweltausschusses, will an der Bioenergie festhalten. „Wir können in Zukunft nicht ohne Bioenergie auskommen“, sagte sie auf der nature.tec, einer Fachschau für Bioenergie und nachwachsende Rohstoffe im Rahmen der Grünen Woche in Berlin. „Der Charme von Bioenergie ist die Regelbarkeit.“ Gleichzeitig kritisierte sie die Pläne Gabriels. Es gebe einige Fragen, die noch zu klären seien. Es müsse einen Bestands- und Investitionsschutz für bestehende und bereits geplante Projekte geben. Zudem müsse definiert werden, inwieweit nicht nur Abfall- und Reststoffe sondern auch Energiepflanzen Verwendung finden können.
Clemens Weiß - energiezukunft.eu