Ruhig ist es an diesem Mittwochvormittag in Feldheim, einem Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen in Brandenburg, rund anderthalb Autostunden von Berlin entfernt. Auf der Lindenstraße, der Hauptstraße des 132-Einwohner-Dorfes, ist nur ein Postfahrzeug unterwegs, es fährt Richtung Ortsausgang und ist bald aus dem Blickfeld verschwunden. Etwa in der Mitte des Dorfes, in Sichtweite zur Freiwilligen Feuerwehr und gegenüber der örtlichen Agrargenossenschaft, zieht ein Gebäude die Aufmerksamkeit auf sich, das geschickt moderne Elemente wie große Glasflächen mit einer historischen Fassade verbindet. Der ehemalige Dorfgasthof, Baujahr 1897, wurde vor wenigen Jahren aufwendig saniert. Seit 2014 befindet sich darin das Neue-Energien-Forum-Feldheim (Neff), ein Forschungs- und Bildungszentrum, das den Ausbau regenerativer Energiequellen im ländlichen Raum fördern will.
Europas größter Energiespeicher
Warum das Zentrum ausgerechnet hier entstanden ist, erklärt sich beim Blick hinter das Neff-Gelände. In Sichtweite drehen sich zahlreiche Windenergieanlagen. Aktuell sind es 49, die mit einer Leistung von 102 Megawatt rund 40 000 Haushalte versorgen können. Folgt man dem Weg, der am Parkplatz des Neff vorbeiführt, gelangt man zur Feldheimer Biogasanlage, die jährlich rund vier Millionen Kilowattstunden Strom für das öffentliche Netz liefert. Nicht weit entfernt fällt ein farbenfroh gestalteter Flachbau ins Auge, auf dem bildhaft beschrieben ist, was seit mehr als zwei Jahrzehnten in Feldheim geschieht. Zu sehen sind Dorfgebäude, Glühbirnen, Batterien, Bäume, deren Gestaltung an Windkraftanlagen erinnert, und Kabel, die die einzelnen Elemente der Fassadenkunst miteinander verbinden. Im Gebäude selbst ist Europas größter Batteriespeicher untergebracht.
Das vollständige Portrait von Feldheim aus der Ausgabe 07/2016 von neue energie finden Sie hier als PDF.