Menschen der Energiewende

Der unbeirrbare Analytiker

Michael Sailer ist der renommierteste Atomexperte, der aus der Widerstandsbewegung kommt – was ihn nicht davon abhält, Weggefährten zuweilen mit seinen Positionen zu verärgern.
Von:  Bernward Janzing
04.01.2017 | Aktualisierung: 02.02.2017 | 1 Min.

Seine Frisur war immer wieder Thema in den Medien. In der „Zeit“ war schon vor Jahren von seinem „Retro-Outfit“ zu lesen, das Politmagazin Cicero schrieb einmal, er trete, obwohl damals schon Ende 50, noch immer auf, „als käme er gerade aus dem Tipi“. Und die Frankfurter Rundschau konstatierte knapp: „Diese Mähne.“ Was am Ende aber nur eines beweist: Um als Berater ernst genommen zu werden, muss man äußerlich nicht zwingend den Klischees entsprechen.

Denn ernst genommen wird Michael Sailer zweifellos. Seit mehreren Jahrzehnten gilt er in Deutschland als der profilierteste unabhängige Atomexperte. Auch diverse Regierungen machten sich sein Wissen immer wieder zunutze. So legte Sailer eine Musterkarriere hin – von den Widerstandsnestern der Anti-AKW-Bewegung in die entscheidenden politisch-technischen Gremien der Republik und darüber hinaus.

1953 geboren, wohnte Sailer während seiner Gymnasialzeit in Worms. „Technische Fragen spielten in meinem Elternhaus eine große Rolle“, sagt er. Die diversen Störfälle in den Atomkraftwerken der Welt verfolgte er als junger Erwachsener bereits kritisch; sei es im britischen Windscale (heute Sellafield), sei es in Gundremmingen, wo 1977 der Block A einen Störfall erlitt, der sich bald als Totalschaden herausstellte. Die partielle Kernschmelze im Reaktor Three Mile Island im amerikanischen Harrisburg im März 1979 sei dann mehr denn je „eine klare Warnung“ gewesen, sagt Sailer.

Das vollständige Portrait von Michael Sailer aus der Ausgabe 01/2017 von neue energie finden Sie hier als PDF.

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