Wechseln hilft

Stromkosten senken mit Ökostrom

Die Empörung ist groß, nachdem mehr als 450 Stromversorger ihre Preise zum neuen Jahr anheben: um durchschnittlich zwölf Prozent! Als Sündenbock muss die „teure Förderung von Ökostrom“ herhalten – dabei ist Atom- und Kohlestrom viel teurer!
Gastbeitrag von Melanie Ball
17.01.2013 | Aktualisierung: 22.01.2013 | 2 Min.

Nicht nur langfristig betrachtet oder in der Theorie, wenn man die Subventionen mit einrechnet. Nein, auch ganz konkret auf der Stromrechnung: Wir vom Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen“ haben die neuen Stromtarife verglichen und festgestellt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher mit dem Wechsel zu Ökostrom in den meisten Städten Geld sparen können.

Das Ergebnis ist eindeutig: Konzernunabhängige Ökostromanbieter zocken ihre Kundinnen und Kunden nicht so schamlos ab wie die großen Energiekonzerne und regionalen Versorger. Betrachtet man die Stromkosten eines Durchschnittshaushalts mit jährlichem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden, kommt dieser Haushalt mit echtem Ökostrom in 70 der 100 größten Städte günstiger weg.

Echter Ökostrom ist in 89% der Vergleichsstädte günstiger als die Grundversorgung

Doch damit nicht genug: Einige Versorger locken Wechselkunden an, indem sie ihre Preise nicht zu Januar, sondern vermutlich erst im Frühjahr erhöhen – wodurch sie heute natürlich günstiger dastehen. Das macht immerhin ein Viertel der 100 größten Städte aus! Vergleicht man jedoch ausschließlich die Orte, deren Grundversorger jetzt ordentlich an der Kostenschraube drehen, wird der preisliche Vorteil von Ökostrom noch deutlicher: In 89% der Fälle ist unabhängiger Ökostrom die günstigere Variante.

So kann ein 4.000 kWh-Haushalt in Bochum, Hamburg oder Frankfurt jetzt zwischen 13 und 83 Euro im Jahr sparen, wenn er zu einem echten Ökostromanbieter wechselt. Auch in Berlin, Dortmund, Stuttgart und zahlreichen anderen Großstädten gibt es nach wie vor mindestens einen unabhängigen Ökostromtarif, der günstiger ist als die örtliche Grundversorgung.

85% aller Haushalte haben noch nie den Stromanbieter gewechselt

Es ist kein Kunststück, Preise zu vergleichen – trotzdem scheint beim Großteil der Verbraucherinnen und Verbraucher die Gewohnheit über das Sparpotential zu siegen: Erst rund 15% aller Haushalte haben schon einmal ihren Stromanbieter gewechselt. Selbst das Bundeskartellamt sieht das problematisch und rät zum Wechsel des Anbieters, schließlich gibt es sonst keinen Wettbewerb. Stromkundinnen und -kunden sollten allerdings darauf achten, dass ihr Anbieter nicht mit einem Konzern verflochten ist, der Atom- und Kohlekraftwerke betreibt. Nach Recherchen unseres Bündnisses halten die Großkonzerne EnBW, E.on, RWE und Vattenfall Anteile an 49 der 100 größten Stadtwerke und Regionalversorger.

Persönlicher Atomausstieg in fünf Minuten

Der Wechsel selbst ist einfach und schnell erledigt. Hat man den Vertrag erst einmal ausgefüllt, kümmert sich der neue Ökostromanbieter um alles Weitere. Wir vom Bündnis „Atomausstieg selber machen“ empfehlen die unabhängigen Ökostromanbieter EWS Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick und Naturstrom.

Informationen und Hilfestellungen erhalten Interessierte unter www.atomausstieg-selber-machen.deoder bei der kostenlosen Hotline 0800 7626852. „Atomausstieg selber machen“ ist ein Bündnis aus Umweltorganisationen, Verbraucherschutzverbänden und Anti-Atom-Initiativen

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