Anzeige
Globale Ausbauzahlen

Windenergie boomt weiter

Clemens Weiß – energiezukunft.eu, 17.09.15
Knapp 21,7 Gigawatt Windkraftleistung wurden im ersten Halbjahr 2015 installiert, fast vier Gigawatt mehr als im Vorjahr. Vier Prozent des weltweiten Stromverbrauchs kann die Windkraft damit bereits decken. Allein China hat über zehn Gigawatt zugebaut, Europa dagegen schwächelt.

„Der Weltmarkt für Windenergie wächst wie nie zuvor, wir erwarten einen Rekordausbau für das Jahr 2015“, kommentierte Stefan Gsänger, Generalsekretär des internationalen Windenergieverbands WWEA die Zahlen. Im ersten Halbjahr 2015 wurden genau 21.678 Megawatt (MW) zugebaut, was eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 17.600 MW in 2014 und 13.900 MW in 2013 bedeutet. Die gesamte internationale Windkraftleistung wuchs so auf 392.927 MW an.

In Deutschland wurde laut dem Bundesverband WindEnergie eine Leistung von netto rund 1093 MW an Land zugebaut, das entspricht einem Rückgang um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Rekordwert von 1659 MW. Dennoch erwarten Experten ein starkes zweites Halbjahr. Insgesamt kommt die WWEA für Deutschland bislang auf eine zusätzliche Leistung von 1991 MW. Wie bereits in den Jahren zuvor führt China den Ausbau an und installierte allein in der ersten Hälfte des Jahres mehr als 10.000 MW Leistung. Auch in den USA (1994 MW) und in Indien (1297 MW, Zahlen bis Ende März) wurden mehr Windkraftanlagen gebaut als im Vorjahr. Mit 14 Prozent verzeichnete Brasilien die größte Wachstumsrate aller relevanten Märkte.

Europa wird abgehängt

Einige europäische Staaten schwächeln dagegen: In Spanien und Portugal (Zahlen bis Ende März) wurden überhaupt keine neuen Anlagen errichtet. So findet der Großteil des Windkraft-Ausbaus nicht mehr in Europa statt. Immer wieder geänderte Rahmenbedingungen und eine starke Reduzierung der Fördersysteme hemmen den Ausbau. Auch in Deutschland, Europas größtem Windmarkt, zeichnen sich Veränderungen ab. Durch das geplante Ausschreibungssystem ab 2017 erwarten viele in der Branche eine deutliche Abkühlung in den kommenden Jahren. Es müssten nun verstärkt wieder engagierte Schritte in Richtung Energiewende gemacht werden, warnt die WWEA. Andernfalls würden die Entwicklungen und Gewinne der erneuerbaren Energien nur noch auf anderen Kontinenten stattfinden.

Clemens Weiß – energiezukunft.eu

 

Kommentare (0)

Kommentar verfassen»

Kommentar verfassen

Anzeige
Anzeige