Anzeige
Quartalsanalyse

Windenergie an Land legt zu

Michael Hahn, 07.06.16
Im ersten Quartal dieses Jahres wurden deutlich mehr Windräder in Betrieb genommen als im Vorjahreszeitraum, über tausend genehmigte Projekte warten noch auf ihre Umsetzung. Die Zahl der Neugenehmigungen ging aber stark zurück.

40 Prozent mehr Windkrafträder wurden im Vergleich zu 2015 von Januar bis März dieses Jahres installiert – das ist das beeindruckende Ergebnis einer Auswertung des Anlagenregisters der Bundesnetzagentur durch die Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind). Demnach wurden 315 Windmühlen mit einer Gesamtleistung von 875,6 Megawatt (MW) in Betrieb genommen. Für weitere 1132 Genehmigungen mit einer Leistung von 3,2 Gigawatt steht die Umsetzung laut der Analyse noch aus. Letztes Jahr gingen im gleichen Zeitraum 226 Windturbinen mit insgesamt 608,9 MW ans Netz.

Spitzenreiter bei der Inbetriebnahme war Schleswig-Holstein mit 54 Anlagen und 146,2 MW Leistung. Jeweils 53 Anlagen entfielen auf Nordrhein-Westfalen (145,7 MW) und Niedersachsen (142,8 MW). Bayern und Brandenburg bauten jeweils 28 Anlagen zu mit einer Leistung von 79,8 MW und 73,2 MW. Mitte Februar wurde zudem erstmals eine Mühle mit 164 Metern Nabenhöhe genehmigt. Die Nordex N131 mit einer Gesamthöhe von 230 Metern soll laut Planung Mitte des Jahres im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz in Betrieb gehen.

Von Genehmigung der Projekte bis zur Inbetriebnahme der Anlage vergingen 2016 im Schnitt elf Monate. Den Umsetzungsrahmen von 24 Monaten, bevor Vertragsstrafen anfallen, hielten 99 Prozent der Bauvorhaben ein. Bei den Genehmigungen von Windenergieprojekten gingen die Zahlen im ersten Quartal 2016 gegenüber den ersten Quartalen 2014 und 2015 um 65 Prozent respektive 37 Prozent zurück. In Schleswig-Holstein besonders stark, die Zahl der Genehmigungen sank hier im Vergleich zu 2015 um mehr als die Hälfte. Laut den Experten der Fachagentur geben die bisherigen Genehmigungen noch keine Hinweise darauf, dass im Zuge der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes dieses Jahr mehr Anlagen als in den Vorjahren genehmigt werden könnten.

Kommentare (0)

Kommentar verfassen»

Kommentar verfassen

Anzeige
Anzeige