Anzeige

Ostsee statt baden gehen

Foto: Andrea Damm_pixelio.de

Foto: Andrea Damm_pixelio.de

Die Firma Windreich gehört zu den größten Planern von Offshore-Windparks in der Nordsee. Doch nun ist der Firma die Stagnation beim Netzausbau aufs Gemüt geschlagen. Vorstandschef Willi Balz holt kurzerhand Plan B aus der Tasche. „Wenn es in der Nordsee im Zeitraum zwischen 2016 bis 2018 bei den Netzanschlüssen der Windparks hakt, wollen wir in der Ostsee bauen”, sagt er der Nachrichtenagentur dpa.

In der Ostsee  reichten die Wechselstromkabel völlig aus. Diese werden im Nordosten Deutschlands zudem nicht vom Netzbetreiber Tennet, sondern von 50Hertz gelegt. Tennet hinkt seit Monaten hinterher, was die Offshore-Netze anbelangt.Eine neue Haftungsregelung soll nach Plänen der Bundesregierung innerhalb von zwei Monaten nach Kabinettsbeschluss am 29.08.2012 im Bundestag verabschiedet werden und am 01.01.2013 in Kraft treten. Die Regeln greifen bei einer verspäteten Errichtung der Netzanbindung oder einer Störung der bereits installierten Stromleitung von betriebsbereiten Offshore-Anlagen. Die Schadensersatzansprüche sollen durch die neue Gesetzgebung nun geregelt sein und für Transparenz und Sicherheit sowohl für Projektierer als auch für Investoren von Offshore-Windparks sorgen. Ob das aber wirklich so sein wird, bleibt abzuwarten. Planer bleiben misstrauisch, während Bürger sich fragen, ob sie demnächst für Verzögerungen aufkommen müssen.

Die ersten drei Projekte „Global Tech I“, „MEG I“ und „Deutsche Bucht“ in der Nordsee liegen im Plan, was die Netzanbindung anbelangt. Das neue Gesetz begrüßt Balz, sorgt es doch für Vertrauen im Kapitalmarkt. „Die Stichtagsregelung, wonach vor dem 1. August zugesagte Netzanschlüsse die volle Entschädigung erhalten, ist fair“, so der Vorstandsvorsitzender. Die Projekte haben die Netzzusage durch die Bundesnetzagentur bereits lange vor dem Stichtag 1. August 2012 erhalten.

Balz verfügt über 22 Projektgebiete für Windparks in der Nordsee, drei davon mit Genehmigung und Zusage für den Stromkabelanschluss. Per Missbrauchsverfahren übt er nun Druck auf Tennet aus. Der Bau des Offshore-Park Global Tech I rund 100 Kilometer vor der Küste soll noch in diesem Herbst starten.

Kommentare (0)

Kommentar verfassen»

Kommentar verfassen

Anzeige
Anzeige