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Umfrage für WWF

Deutsche wollen mehr Klimaschutz

Michael Hahn, 20.09.16
Die deutsche Regierung macht in den Augen der Bürger nicht genug für den Klimaschutz, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich zudem nicht nur einen Kohleausstieg bis 2035, sondern auch die Verankerung von Zielen für Klimaschutz und Erneuerbare.

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung hält die Aktivitäten der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz für nicht ausreichend. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Umweltorganisation WWF Deutschland hervor. 20 Prozent der Befragten schätzen das Engagement der Bundesregierung demnach als schwach oder sehr schwach ein, 44 Prozent finden es mittelmäßig. Lediglich drei Prozent beurteilen es als sehr gut, 24 Prozent als gut.

Deutschland müsse viel mehr tun, um international Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu bleiben sagen 53 Prozent der Umfrage-Teilnehmer. 34 Prozent schätzen, dass die bisherigen Anstrengungen ausreichen. Von den 2105 befragten Personen, die laut YouGov repräsentativ für die deutsche Bevölkerung sind, sagen 77 Prozent, dass alle Kohlekraftwerke „mittelfristig, zum Beispiel bis 2035“ oder so schnell wie möglich abgeschaltet werden sollten. Neun Prozent sprechen sich für den unbefristeten Weiterbetrieb aus.

„Deutschland tritt beim Klimaschutz auf der Stelle“

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Studie im Vorfeld des Treffens der Vereinten Nationen in New York am 21. September ist nicht zufällig. Dort soll das Pariser Klimaabkommen im Mittelpunkt stehen. Deutschland trete beim Klimaschutz derzeit auf der Stelle, sagt Regine Günther, WWF-Deutschland-Generaldirektorin für Politik und Klimaschutz. „Der jetzt vorgelegte Entwurf des Klimaschutzplans 2050 spiegelt in keiner Weise das Ambitionsniveau des Pariser Klimaschutzabkommens wider“, so Günther.

Dabei halten der YouGov-Umfrage zufolge 80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland die Verankerung der Klimaschutz- und Energiewendeziele für wichtig bis äußerst wichtig. „Die Bundesregierung enttäuscht derzeit gleich auf zwei Ebenen: international, weil sie es nicht schafft, dem Klima-Abkommen von Paris nachzukommen. Und zu Hause, weil sie die Wünsche der eigenen Bürgerinnen und Bürger nicht erfüllt“, sagte Günther.

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