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Millionendeal

Nordex übernimmt Acciona Windpower

Michael Hahn, 07.10.15
Der Hamburger Hersteller von Windenergieanlagen geht mit dem spanischen Mischkonzern Acciona S.A. einen Deal über 785 Millionen Euro ein. Sitz des Vorstands und des Unternehmens wird weiterhin Hamburg sein.

Im Gegenzug für die Acconia Windpower erhält die Muttergesellschaft Acciona S.A. eine einmalige Barzahlung in Höhe von 366,4 Millionen Euro und 16,1 Millionen neue Nordex-Aktien, die aus einer Kapitalerhöhung geschaffen werden. Außerdem wird Skion-Momentum, der aktuelle Hauptaktionär von Nordex, Aktien an Acciona S.A. veräußern. Dadurch ergeben sich Stimmrechte an Nordex von 5,7 Prozent für Skion-Momentum und 29,9 Prozent für Acciona S.A. Die Kartellfreigabe der Transaktion steht noch aus.

Dreijahresfrist verhindert Erwerb weiterer Anteile

Acciona S.A. verpflichtet sich zudem für drei Jahre weder direkt, noch indirekt Stimmrechte an Nordex zu erwerben, kann also nicht durch weiteren Aktienzukauf und Besitz von 30 Prozent Firmenanteilen Übernahmeangebote an die restlichen Aktionäre abgeben.

Nordex sieht sich durch die Übernahme der Windsparte von Acciona gut aufgestellt für die Zukunft und für die zu erwartenden Veränderungen des Marktes. Der hanseatische Hersteller habe achtzig Prozent seiner Umsätze in Europa, wie Firmensprecher Ralf Peters erläutert, während die Spanier in Nord- und Südamerika und in Schwellenländern gut aufgestellt seien.

Synergien bei Einkauf

Was Werke und Produkte angeht, sieht Peters durch die unterschiedliche Ausrichtung der beiden Unternehmen keine Komplikationen, weil es im Prinzip zwei Produktlinien gebe, „eine für entwickelte Märkte und eine für Schwellenländer.“ Synergien entstünden vor allem in der Bündelung des Einkaufs: „Obwohl sich das Design der Anlagen unterscheidet, verwenden beide Häuser doch sehr vergleichbare Komponenten.“

Angst vor einer Übernahme durch die Muttergesellschaft Acciona nach Ablauf der Dreijahresfrist hat Peters indes nicht: „Ein Projektentwickler und Kraftwerksbetreiber will in der Regel nicht auch noch die Anlagen fertigen. Das ist ein anderes Geschäft.“ Auf der Analystenkonferenz habe Acciona signalisiert, ihre Beteiligung auch nach Ablauf der drei Jahre in der Höhe stabil halten zu wollen, so der Firmensprecher.

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