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Ausbauanalyse

Wind auf 20-Jahres-Tief

Michael Hahn, 22.10.19
Die Krise der Windbranche weitet sich aus. Neue Quartalszahlen verdeutlichen, wie ernst die Lage ist: Der Ausbau bricht um 82 Prozent ein.

Der Ausbau der Windenergie war in den ersten neun Monaten dieses Jahres so schwach wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das geht aus einer Analyse der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) hervor. Demnach wurden von Januar bis September lediglich 148 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 507 Megawatt (MW) ans Netz gebracht. Die Daten stammen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur.

„Damit liegt die neu installierte Anlagenleistung 82 Prozent unter dem durchschnittlichen Zubau in den jeweils ersten drei Quartalen der vorangegangenen fünf Jahre“, schreibt die FA Wind. Die bisherige Ausbauentwicklung lasse vermuten, „dass zum Jahresende die neu installierte Leistungsmenge den Wert von 1000 MW wahrscheinlich nicht erreichen wird.“

Besserung ist nicht in Sicht: Die letzte Auktionsrunde mit Gebotstermin 1. Oktober für den Bau neuer Windenergieanlagen war erneut massiv unterzeichnet. Von den ausgeschriebenen 675 MW wurden nur Gebote über 204 MW eingereicht. Ein zentrales Problem sind fehlende Genehmigungen für neue Windparks. (Informationen über die Ursachen dafür finden Sie hier).

Laut FA-Wind-Analyse ist die Zahl der neu erteilten Genehmigungen „weiterhin deutlich zu niedrig, um die jährlichen Ausschreibungsvolumina bedienen zu können.“ So seien im ersten Quartal 474 MW genehmigt worden und im zweiten Quartal sogar nur 294 MW. Von Juli bis September gab es dagegen wieder einen leichten Anstieg auf 424 MW. „Die Genehmigungslage verharrt seit nunmehr fast drei Jahren auf niedrigem Niveau, ohne dass ein Aufwärtstrend absehbar würde“, bilanziert die Fachagentur.

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