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Erneuerbaren-Ausbau

Nach grünem Licht der EU: Netzagentur veröffentlicht Auktionsergebnisse

Michael Hahn, 30.04.21
Die jüngste Ausschreibung für neue Windparks war erneut deutlich unterzeichnet, bei Solaranlagen kam es dagegen zu einem großen Überangebot. Die Bekanntgabe der Ergebnisse hatte sich über Wochen hingezogen, weil die Europäische Kommission erst das neue EEG genehmigen musste.

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat heute (30. April) die Ergebnisse der ersten diesjährigen Auktion für den Bau neuer Windenergie- und Solaranlagen bekanntgegeben. Für erstere haben demnach 89 Gebote mit einer Leistung von zusammen 691 Megawatt (MW) einen Zuschlag erhalten. Insgesamt hätten 91 Gebote (718 MW) vorgelegen, von denen zwei ausgeschlossen wurden.

Die ausgeschriebenen 1500 MW waren damit deutlich unterzeichnet. Die Höhe der Zuschläge reichte laut BNetzA von 5,15 bis zu sechs Cent je erzeugter Kilowattstunde Strom (ct/kWh). Die meisten Zuschläge gab es für neue Windparks in Schleswig-Holstein (20 Zuschläge), Nordrhein-Westfalen (ebenfalls 20) und Brandenburg (18).

Deutlich überzeichnet war dagegen die Ausschreibung für Solaranlagen. Insgesamt seien 288 Gebote (1504 MW) eingegangen. Ausgeschrieben waren 617 MW. 103 Gebote mit einem Volumen von 620 MW erhielten laut BNetzA einen Zuschlag, die Zuschlagswerte lägen zwischen 4,69 ct/kWh und 5,18 ct/kWh.

Der Gebotstermin war für die Windenergie bereits am 1. Februar, für Solar am 1. März. Die Bekanntgabe der Zuschläge hatte sich verzögert, weil die Europäische Kommission die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2021) noch beihilferechtlich genehmigen musste. Dies erfolgte gestern (29. April) zu weiten Teilen, das Gesetz kann somit ab sofort angewendet werden. Die Kommission meldete jedoch zu einzelnen Punkten noch weiteren Prüfbedarf an, wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mitteilte. Davon betroffen seien etwa die sogenannten Südquoten.

Ü20-Förderung wird teils gestrichen

Zudem hatte die Kommission die geplante Anschlussförderung für Ü20-Windenergieanlagen beanstandet. Das Bundeskabinett hat daher beschlossen, die Förderung teils wieder zu streichen, auf das laufende Jahr zu begrenzen und unter die Wirtschaftshilfen im Rahmen der Covid-Pandemie zu fassen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, die Kommissionsgenehmigung schaffe „Rechtssicherheit für dringend erforderliche Investitionen in die Energie der Zukunft“.

Allerdings bleibt das Problem bestehen, dass bei Windenergie-Auktionen zu wenige Angebote eingehen, was auf den Mangel an Genehmigungen durch aufwendige und langwierige Prozesse zurückgeführt wird. Durch einen neuen Mechanismus im EEG 2021 soll die Bundesnetzagentur das Volumen von Ausschreibungen nun vorab kürzen, wenn sie eine Unterzeichnung erwartet. Dies ist für die anstehende Mai-Auktion erstmals geschehen, aus 1500 wurden noch rund 1240 MW.

Einen Lichtblick bei den Genehmigungen bietet eine Auswertung der Fachagentur Windenergie an Land: Demnach sind sie im ersten Quartal 2021 wieder deutlich gestiegen. Insgesamt seien 230 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1108 MW genehmigt worden, über 800 MW allein im März. Im gesamten Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 502 MW.

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