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Bloomberg-Analyse

2015 brachte Investitionsrekord in Erneuerbare

Michael Hahn, 15.01.16
China ist nach wie vor größter Investor in erneuerbare Energien weltweit und legt weiter zu, Europa baut insgesamt ab. In Deutschland erreichten die Investitionen sogar den niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren.

Laut einer Analyse von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) wurden 2015 weltweit 329,3 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert. Das sind vier Prozent mehr als 2014 und drei Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2011. Besonders in China, Afrika, den USA, Lateinamerika und Indien boomten die Investitionen.

Der Großteil der Gelder floss demnach als Kapitalanlage in Projekte wie Windfarmen, Solarparks, Biomasse- und Müllverbrennungsanlagen und kleine Wasserkraftwerke. Zu den größten finanzierten Projekten zählte mit Kosten von 2,1 Milliarden US-Dollar auch der deutsche 400-Megawatt-Offshore-Windpark Veja Mate in der Nordsee. Die Analysten schätzen, dass 2015 ungefähr 30 Prozent mehr Wind- und Solarenergie installiert wurde als 2014. Für Wind bedeute das 64.000 Megawatt (MW) Zubau, für Solar 57.000 MW. Gemeinsam machten die beiden Energiequellen etwa die Hälfte der zugebauten Kapazität aller Erzeugungstechnologien aus.

China führt, Deutschland verliert

Größter Investor in saubere Energien war erneut China mit 110,5 Milliarden US-Dollar und damit 17 Prozent Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Die USA legen mit 56 Milliarden US-Dollar immerhin acht Prozent gegenüber 2014 zu. Europa hingegen hat mit 58,5 Milliarden US-Dollar 18 Prozent weniger investiert und erreichte damit den niedrigsten Stand seit 2006. Stärkster EU-Markt war Großbritannien (inklusive Nordirland), das die Investitionen um 24 Prozent auf 23,4 Milliarden US-Dollar steigerte.

Deutschland investierte laut der BNEF-Analyse mit 10,6 Milliarden US-Dollar 42 Prozent weniger in die Erneuerbaren. Damit setzt sich ein Negativtrend seit 2011 fort, der lediglich 2014 mit einem leichten Plus unterbrochen wurde. Mittlerweile ist die Höhe der Investitionen in der Bundesrepublik unter den Stand von 2004 gefallen. 2010 lagen sie noch bei knapp 40 Milliarden US-Dollar. Die Bloomberg-Analysten sehen einen möglichen Grund dafür auch in Unsicherheiten wegen des bevorstehenden Wechsels zu Ausschreibungen. Es geht aber auch noch drastischer: Frankreich fiel mit 2,9 Milliarden US-Dollar sogar 53 Prozent unter die Investitionen von 2014.

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