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Öko-Institut-Studie

Investitionen in Klimaschutz fördern und beschleunigen

Joschua Katz - energiezukunft.eu, 30.06.16
Eine aktuelle Studie besagt: Damit in Klimaschutz investiert wird, sind Rechtssicherheit und Transparenz nötig. Dadurch könnten Hemmnisse abgebaut und die Finanzierung von Projekten vorangetrieben werden.

Für das Gelingen von Klimaschutzprojekten muss nicht nur Rechtssicherheit für Investoren herrschen, sondern auch eine ausreichende Transparenz. In diesen Punkten sieht eine aktuelle Studie, die unter anderem vom Öko-Institut erstellt wurde, noch Verbesserungsbedarf. Mit entsprechenden Maßnahmen könnten die rechtlichen Rahmenbedingungen weiterentwickelt und Anreize zu mehr Investitionen geschaffen werden. Dazu gehört zum Beispiel ein einheitliches Klimaschutz-Reporting, also eine Berichterstattung über Klimaschutzmaßnahmen, genauso wie Änderungen im Steuerrecht zugunsten von ökologischen Anlageformen.

Bis zum 1. Januar 2015 konnten Ausgaben für den Klimaschutz noch von der Einkommenssteuer abgesetzt werden, was der Studie zufolge zu Investitionen in Bereichen wie Luftreinhaltung oder Gewässerschutz geführt habe. Diese Regelung könnte wieder eingeführt werden, um beispielsweise Anreize zur energetischen Gebäudesanierung zu schaffen.

Ein einheitliches Klimaschutz-Reporting sei ebenfalls eine wichtige Maßnahme zur Investitionssteigerung. Aussagekräftige Kennzahlen und einheitliche Ratingstandards machten eine Beurteilung der tatsächlichen Nachhaltigkeit eines Unternehmens überhaupt erst möglich. Zurzeit dürfen Firmen einzelne Informationen sogar außer Acht lassen, wenn diese ihrer Geschäftslage ernsthaft schaden würden. Diese „Safe Harbour Regelung“ wird in der EU-Richtlinie zur Corporate Social Responsibility definiert. Das sei weder transparent, noch könnten sich Investoren damit ein Bild über die Nachhaltigkeit der Unternehmen machen, heißt es in der Studie.

Risikofaktor CO2

„Für Investitionen in die Zukunft braucht es Anreize und verlässliche Rahmenbedingungen, um die Sicherheit für nachhaltige, langfristige Kapitalanlagen zu erhöhen und Finanzmittel in klimaschützende Unternehmen zu lenken“, sagt Andreas Hermann, Projektleiter und Umweltrechtsexperte am Öko-Institut. Investitionen in CO2-intensive Technologien würden sich nicht mehr lohnen, sondern seien ein Risiko, das Rating-Agenturen schon heute negativ verbuchen.

Um die Folgen des Klimawandels in Grenzen zu halten, bedarf es weltweit jährlich rund 400 Milliarden Euro Investitionen, schätzt der Weltklimarat (IPCC). Für die Förderung  von erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und sonstigen Klimaschutzmaßnahmen kamen in Deutschland laut der Öko-Institut-Studie im Jahr 2010 alleine 37 Milliarden Euro zusammen. Die Autoren schätzen, dass der überwiegende Anteil davon durch privates Kapital gedeckt wurde. Gerade deswegen seien Rechtssicherheit und Transparenz zukünftig besonders wichtig.

Joschua Katz – energiezukunft.eu

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