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Strompreis

EEG-Umlage sinkt auf 3,7 Cent

Michael Hahn, 15.10.21
Die EEG-Umlage fällt nächstes Jahr deutlich niedriger aus, Stromkunden könnten dadurch finanziell entlastet werden. In Zukunft ist auch eine gänzlich andere Finanzierung des Erneuerbaren-Ausbaus denkbar.

Die EEG-Umlage sinkt zum Jahreswechsel auf 3,723 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) und damit auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Das haben die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) bekannt gegeben. Aktuell beträgt die Umlage 6,5 Cent, die Reduzierung demnach 44 Prozent.

Die Umlage wird von allen Stromabnehmern gezahlt, mit Ausnahme von energieintensiven Unternehmen, und macht aktuell rund ein Fünftel des Strompreises aus. Mit den Einnahmen vergüten die ÜNB die Betreiber von Erneuerbaren-Anlagen, die für ihren Strom eine feste Einspeisevergütung erhalten. Den Ausgleich zum Marktwert des Stroms beziehen die Netzbetreiber aus der Umlage.

Grund für die deutliche Senkung zum nächsten Jahr sei das hohe Marktpreisniveau und der dadurch entstandene hohe EEG-Kontostand (Ende September: 4,547 Milliarden Euro). Hinzu kommt ein sogenannter Bundeszuschuss in Höhe von 3,25 Milliarden Euro für das Jahr 2022, der mit den Einnahmen aus dem CO2-Preis finanziert wird.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erklärte, die Absenkung sei gerade in Zeiten von stark steigenden Energiepreisen eine „gute und wichtige Nachricht für die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland wie auch für die Wirtschaft, vor allem den Mittelstand“. Ob und wann der Strompreis fällt und die Entlastung bei den Verbrauchern ankommt, ist angesichts der aktuell gestiegenen Beschaffungskosten allerdings noch unklar.

Altmaier plädierte dafür, die EEG-Umlage ganz abzuschaffen. Das fordern auch andere Akteure aus Wirtschaft und Verbändelandschaft. Der Erneuerbaren-Ausbau müsse stattdessen vollständig aus dem Bundeshaushalt finanziert werden, etwa über den CO2-Preis. Auch die mögliche neue Ampel-Koalition plant, die Finanzierung der EEG-Umlage über den Strompreis zu beenden.

Der Erneuerbaren-Verband BEE spricht sich derzeit hingegen für den Erhalt des Instruments aus. Im aktuellen Marktrahmen brauche es „auch weiterhin ein solides und von Haushaltsdebatten unabhängiges Refinanzierungsinstrument“, erklärte BEE-Präsidentin Simone Peter. Grundsätzlich müsse der Markt auf Basis erneuerbarer Energien neu strukturiert werden.

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