ENERGIEPOLITIK _International flüssiges Gold unter unseren Füßen, Ener- gie, Öl und Gas als jedes andere Land der Welt. Wir haben eine Menge potenzielles Einkommen“, verkündete er. Auf seinem Nominierungsparteitag in Milwaukee im Juli ließ er die Zuschau- er den Drill-Slogan skandieren und gab damit seine Linie vor. Trump mach- te klar, dass er beim Thema Klimawan- del seit seiner ers- ten Amtszeit nichts dazugelernt hat – trotz erdrücken- der wissenschaftli- cher Belege und der auch in den USA spürbaren Folgen, wie etwa stärkeren Hurrikanen, intensive- ren Dürren und mehr Waldbränden. Keine Restriktionen mehr Obwohl die USA heute bereits der welt- größte Produzent von Öl und Gas sind, will Trump deren Produktion weiter aus- bauen. Das Republikaner-Programm sieht vor, die „lähmenden Restriktionen für die amerikanische Energieproduktion“ zu be- seitigen. Dafür sollen die bisher für die Regulierung zuständigen Bundesbehör- den entmachtet werden. Wörtlich heißt es in dem Programm: „Die Republikaner werden die Energieproduktion aus allen Quellen, einschließlich der Kernenergie, entfesseln, um die Inflation sofort zu sen- ken und amerikanische Haushalte, Autos und Fabriken mit zuverlässiger, reichlich vorhandener und erschwinglicher Energie zu versorgen.“ Gravierende Änderungen dürfte es auch in der Verkehrspolitik geben, die ein zen- traler Punkt in Trumps Energiekampagne war. Der Republikaner hatte die Pläne der aktuellen Regierung, den Anteil der Elek- tro-Fahrzeuge bei den Neuwagen-Verkäu- fen bis 2030 von derzeit acht auf 50 Pro- zent anzuheben, abgekanzelt. Er warf ihr vor, sie wolle den Amerikanern verbieten, Benzin- und Diesel-Autos zu kaufen, und kündigte einen Stopp der staatlichen E-Au- to-Förderung an. 28 neue energie 12/2024 – 01/2025 Es gibt keine Klimakrise, und wir befinden uns bei der Energie auch nicht in einem Umbruch.“ Chris Wright, designierter US-Energieminister Mit Blick auf eine solche Agenda un- terstützte die fossile Industrie Trump im Wahlkampf mit hohen Spendensummen. Die Konzerne versprachen sich offenbar noch stärkere Unterstützung als unter Bi- den, der trotz seiner Klimaschutz-Bekennt- nisse etwa die Ausbeutung ei- nes riesigen Erd- ölfelds in Alaska genehmigt hatte. Neuer Ener- gieminister von Tr u m p s G n a - den wird nun auch ein Mann a u s d e r f o s s i - len Energiewirt- s c h a f t : C h r i s Wright. Es han- delt sich um den bisherigen Chef der Firma „Liberty Energy“ in Denver, die Dienstleis- tungen für die Energiebranche erbringt. Wright ist ein starker Befürworter der wei- teren Erdöl- und Erdgas-Föderung, ein- schließlich des umstrittenen Frackings, des- sen Boom in den USA er mit seinen frü- heren Firmen mitbegründet hat. „Es gibt keine Klimakrise, und wir befinden uns bei der Energie auch nicht in einem Um- bruch“, sagte er 2023 in einem Video auf LinkedIn. Wright beschreibt sich selbst als „Tech-Nerd, der zum Unternehmer wurde“ und glaubt, dass mehr fossile Brennstof- fe die Menschen auf der ganzen Welt aus der Armut befreien können. Den Kampf der Demokraten gegen die Erderwär- mung verglich er zuletzt mit dem Sowjet- Kommunismus. Fossil-Lobbyisten lobten denn auch Wrights Ernennung überschwänglich. Tho- mas Pyle, Präsident der „American Ener- gy Alliance“ etwa nannte Wright „eine ausgezeichnete Wahl“, und der Präsident des „American Petroleum Institute“, Mike Sommers, lobte, das mit ihm zusammen die „geopolitische Stärke Amerikas“ ausge- baut werden könne. Es wird erwartet, dass Wright den von Biden angeordneten Stopp von weiteren Flüssiggas-Exportgenehmi- gungen aufhebt, um auf der ganzen Welt einen „offenen Zugang“ für US-Energie sicherzustellen. Umwelt- und Klimaschützer hinge- gen bringt Trumps Personalentscheidung auf die Palme. Jackie Wong vom „Natu- ral Resources Defense Council“ bezeich- nete Wright als „einen Champion schmut- ziger fossiler Brennstoffe“. Bei „Evergreen Action“ hieß es, die Wahl Wrights sei ein „klares Indiz dafür, dass Trump mehr daran interessiert ist, seinen politischen Verbün- deten zu helfen, als die wirklichen Heraus- forderungen anzugehen, vor denen die ge- wöhnlichen Amerikaner stehen“. Ganz ähnlich sieht das Muster bei Trumps Entscheidung für Lee Zeldin als neuen Epa-Leiter aus. Der frühere Kon- gress-Abgeordnete aus New York und lang- jährige Mitstreiter Trumps nannte nach seiner Nominierung als wesentliche Zie- le eine „US-Energiedominanz“ und eine „Wiederbelebung“ der Autoindustrie, zu- dem Maßnahmen, um das Land zum „glo- balen Marktführer für Künstliche Intelli- genz“ zu machen. Gegen Umweltauflagen Zeldin hat sich in der Vergangenheit wie- derholt gegen Umweltregulierungen aus- gesprochen, die er als hinderlich für das Wirtschaftswachstum ansieht. Für ihn steht die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung des Wirtschaftswachs- tums im Vordergrund. „Die Menschen in diesem Land brauchen Jobs, und ich wer- de dafür sorgen, dass die Epa diese Arbeit nicht zunichte macht“, kündigte er an. Umweltregulierungen dürften „nicht län- ger die Innovationen und das wirtschaft- liche Wachstum bremsen, die wir in den Vereinigten Staaten so dringend brauchen“. Trumps neuer Epa-Mann war für die Republikaner von 2015 bis 2023 Mitglied des Repräsentantenhauses, danach versuch- te er vergeblich, Gouverneur des Bundes- staats New York zu werden. Zuletzt leitete er die China-Abteilung am „America First Policy Institute“, einem Thinktank, der ge- gründet wurde, um Trumps Agenda weiter- zuentwickeln. (...) Dies ist eine gekürzte Version des Artikels - den ausführlichen Text finden Sie in der Ausgabe 12-01/2024-2025 von neue energie.