Klimafinanzierung
Großbritannien will mehr Geld beisteuern
Klimaschutzfinanzierung gilt als einer der drei Hauptverhandlungsthemen in Doha. 2009, auf dem Klimagipfel in Kopenhagen hatte die Staatengemeinschaft beschlossen, bis 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen bereit zu stellen. So kann zum Beispiel in Entwicklungsländern der Ausbau von erneuerbaren Energien gefördert werden, um sich von fossiler Energiegewinnung unabhängig zu machen oder in Energieeffizienzmaßnahmen investiert werden.
Geldzusage kommt in letzter Sekunde
Auch die ersten Jahre bis 2020 wurde damals in Kopenhagen vertraglich vorgezeichnet. Für die drei Jahre von 2010 bis 2012 wurden insgesamt 30 Milliarden Dollar als Anschubfinanzierung zur Verfügung gestellt. Doch danach wurde dem Thema wenig Bedeutung beigemessen und es gab keine weiteren konkreten Zusagen für die acht Jahre danach. Nun droht ab Januar das Geld auszugehen. Damit kommen weltweit die Planungen zu vielen Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen ins Stocken – denn wenn die Finanzierung ungeklärt ist, können viele Projekte nicht angestoßen werden. Nach dem jetzigen Schritt durch Großbritannien wird erwartet, dass weitere EU-Staaten im Verlauf dieser Woche nachziehen. Das könnten Länder wie Frankreich, die Niederlande und die Skandinavier sein. Der WWF drängt darauf, dass auch Deutschland seine Hausaufgaben macht und in Doha eine klare Finanzzusage zumindest für 2013 macht.
Kyoto-Nachfolger?
Ab Donnerstag ist Bundesumweltminister Altmaier bei den Verhandlungen dabei und hat angekündigt einen Club der Energiewendestaaten gründen zu wollen. Er kommt zur letzten entscheidenden Phase nach Doha. Der Druck erhöht sich derzeit merklich, denn ein anderes Hauptthema des Gipfels, die Fortführung des Kyoto-Protokolls in einer zweiten Laufzeit, müsste eigentlich bis Mittwochabend verhandelt sein. Nur dann kann die benötigte juristische Prüfung und Übersetzung noch rechtzeitig erfolgen, um das Protokoll vor Ort in Doha zu verabschieden und so zumindest einen Haken neben die lange Liste an Aufgaben bei dieser Weltklimakonferenz zu setzen. Im Falle des ab 2020 geplanten globalen Weltklimaschutzvertrags werden noch weitere Gipfel, wie der nächstes Jahr in Polen, nötig sein, um ein ambitioniertes, verbindliches und faires Abkommen aller Staaten zu erreichen.
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