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Solarenergie

Habeck stellt PV-Strategie vor

Tim Altegör, 05.05.23
Mit einem Bündel von Maßnahmen will der Wirtschaftsminister ermöglichen, dass wie geplant künftig sehr viel mehr Solarstromanlagen installiert werden, auf Balkonen wie auf Äckern. Dafür müssen die Pläne aber zunächst noch Gesetz werden.

Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck hat in Berlin die finale Fassung der „Photovoltaik-Strategie“ seines Ressorts vorgestellt. Eine erste Version des Papiers war im März präsentiert worden, bei der anschließenden öffentlichen Konsultation liefen beim Ministerium laut Habeck mehr als 650 Stellungnahmen ein.

Die fertige Strategie soll nun in zwei Gesetzespakete einfließen. Das erste davon soll noch vor der Sommerpause ins Bundeskabinett gehen. Nachdem die Koalition bereits die Ausschreibungsmengen und die Vergütungshöhen für neue PV-Anlagen erhöht hat, gehe es nun um zunehmend kleinteiligere Schritte bei der Verbesserung der Ausbaubedingungen, so Habeck, der dafür das Bild eines immer enger werdenden Trichters bemühte.

Die Strategie ist unterteilt in elf Handlungsfelder, darunter genügend Platz und zügige Genehmigungen für Freiflächenanlagen, die einfache Nutzung von Balkon-PV, schnellere Netzanschlüsse und die Verfügbarkeit von Fachkräften. Habeck hob bei der Vorstellung der Strategie zwei Aspekte hervor: die Nutzung sogenannter Agri-PV, die Solarstromerzeugung mit landwirtschaftlicher Nutzung der Flächen kombiniert, und Mieterstromprojekte, die weniger bürokratisch werden sollen.

Jährlich 30 Prozent mehr Solarzubau nötig

Mit ihm auf dem Podium waren der Energieminister Sachsen-Anhalts, Armin Willingmann, der aktuell den Vorsitz der Energieministerkonferenz der Länder innehat, und Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft. Beide lobten die Strategie größtenteils. Für Körnig ist darin „viel Licht, so gut wie kein Schatten“ enthalten, auch wenn es wie immer darauf ankomme, was letztlich im Gesetz steht. „Geradezu ein Paradigmenwechsel“ sei das Vorhaben, nach österreichischem Vorbild unkompliziert eine gemeinschaftliche Versorgung mit Solarstrom in Mehrparteienhäusern zu ermöglichen.

Zuletzt habe sich gezeigt, dass erste Reformen bereits wirken, im ersten Quartal 2023 sei mit 2,7 Gigawatt neuer Solarleistung ein Rekord aufgestellt worden, so Körnig. Das seien rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr – mit dieser Steigerungsrate müsse es in den kommenden Jahren nun aber weitergehen, um die Ausbauziele zu erreichen.

Für das Gesamtjahr 2023 sind insgesamt neun Gigawatt vorgesehen, in der Folge soll der jährliche Ausbau in Deutschland auf bis zu 22 Gigawatt steigen und damit erstmals in den zweistelligen Gigawattbereich vorstoßen. Das wäre laut Habeck dann „wirklich ein dickes Ausrufezeichen“.

 

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