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„Das Beste liegt noch vor uns…“

Lektüre für kuschelige Stunden. Die Dezemberausgabe neue energie

Hermann Albers, 08.12.12
… das waren die ersten Worte des alten und neuen US-Präsidenten Barack Obama nach seiner Wiederwahl. Damit haben sich die Amerikaner erneut für einen Präsidenten entschieden, der Mut beweist. Auch in der Energiepolitik hat der Präsident Vorschläge: Mehr Energieeffizienz – diesem Thema ist die Titelstrecke der vorliegenden Ausgabe von neue energie gewidmet –, mehr Erneuerbare, mehr Umwelt- und Klimaschutz.

Dabei gibt es noch viel zu tun. Versäumte Unterstützung der Weltklimapolitik, die fehlenden Tax Credits für den Ausbau der Erneuerbaren in 2013 und die Ausdehnung des Fracking zeigen, dass der Wahlkampf in den USA tiefe Spuren hinterlassen hat. Die resultierenden „günstigen“ Energiepreise sind teuer erkauft. Teuer wegen der Umweltschäden durch die Chemikalien im Grundwasser, teuer, weil keine Zukunftsindustrien im Bereich der Erneuerbaren in den USA entstehen und auch weil die Energieeffizienz als Luxus erscheint. Interessant ist doch, dass gerade in den Ländern mit höheren Energiepreisen die beste Effizienz erlangt wird und gerade dort der Export blüht. Herausragende Beispiele dafür sind vor allem Japan und Deutschland.

Für den anstehenden Wahlkampf in Deutschland sollten wir mehr Mut zeigen, über Energie- und Umweltpolitik zu sprechen. Es ist ein dynamischer Arbeitsmarkt im Bereich der Erneuerbaren entstanden. Noch wichtiger aber ist: Die Menschen hierzulande haben in den letzten 20 Jahren gelernt, was erneuerbare Energien können. Erst auf diesem Fundament wurde die Energiewende möglich. 25 Prozent Erneuerbaren-Strom sind erreicht, 75 Prozent des Weges liegen noch vor uns. Bei der erneuerbaren Wärme und den Kraftstoffen ist noch sehr viel mehr zu tun. Obamas Zuversicht ist in Deutschland umso berechtigter. „Das Beste liegt noch vor uns“ – dieser Satz wird sich bewahrheiten, wenn wir das bisher Erreichte kontinuierlich ausbauen. Die Bevölkerung will es so, die Länder haben höhere Ziele als der Bund. Es sollte also gelingen, im Wahlkampf nicht mit einer negativen Preisdebatte gegen die Erneuerbaren punkten zu wollen, sondern die Chancen auch ökonomisch herauszuarbeiten.

Wir, die Erneuerbaren-Branche, müssen das unsrige tun. Transformation und Integration der neuen Energiewelt ist unser Job. Eine intelligente Verknüpfung der Erneuerbaren-Anlagen mit einem Systemführer, der die Summe der erzeugten Energie zu jeder Zeit verlässlich planbar macht, ist nötig. Daraus ergibt sich dann auch die Chance, mehr Markt zu wagen.

Die Politik sollte den Marktplatz schaffen. Nein, nicht die heutige Strombörse kann dieses Forum sein. Ein neuer Marktplatz muss geschaffen werden, der alle Preise der Stromverkäufe erfasst. Natürlich müssen auch Folgekosten berücksichtigt sein. Warum also machen wir nicht den planvollen Entzug von CO2-Zertifikaten im Wahlkampf zum Thema?

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