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Filmstart

COP im Kino

Tim Altegör, 30.05.18
Der Dokumentarfilm „Guardians of the Earth“ taucht noch einmal tief in die historische Pariser Klimakonferenz von 2015 ein, mit atmosphärischem Sound und hochrangigen Protagonisten.

Zweieinhalb Jahre ist es bereits her, dass in Paris Historisches gelang: Bei der 21. UN-Klimakonferenz einigten sich erstmals alle Staaten der Welt im Grundsatz darauf, gemeinsam und mit konkreten Zielen den Klimawandel aufzuhalten. Mit dabei war damals neben zahlreichen Delegierten, Beobachtern und Aktivisten auch der Regisseur Filip Antoni Malinowski. Nun ist sein Dokumentarfilm „Guardians of the Earth“ in deutschen Kinos angelaufen, der es ermöglicht, noch einmal tief in den Pariser Klimagipfel einzutauchen.

Das etwas reißerische Filmplakat, auf dem die Natur in einen Pistolenlauf blickt, führt dabei ein wenig in die Irre. Zwar macht Malinowski keinen Hehl aus seiner Unterstützung für die Umweltbewegung. Sein Film ist aber allein schon deshalb sehenswert, weil er eine Ahnung davon vermittelt, wie so eine Konferenz, die immerhin das Leben von Milliarden Menschen beeinflusst, eigentlich abläuft.

Zwischen Springbrunnen und Blitzlichtgewitter

Das ist häufig eher unspektakulär: In langen, ruhigen Aufnahmen posieren Sicherheitsleute für ein Gruppenfoto, plätschern Springbrunnen, werden Statements verlesen. Zwischendurch huscht mit viel Blitzlichtgewitter ein Regierungschef oder Arnold Schwarzenegger durchs Bild. Für die Dramatik sorgt zum einen ein Countdown, der immer mal wieder die Tage anzeigt, die noch für eine Einigung bleiben. Zum anderen steuert der Komponist Nils Frahm einen atmosphärischen Soundtrack bei, bedrohliche Klänge für den australischen Kohle-Bösewicht inklusive.

Auf einen Off-Kommentar verzichtet Malinowski und überlässt stattdessen einer Reihe von Protagonisten das Wort, darunter Saleemul Huq aus Bangladesch, der bei allen Klimakonferenzen war und nun Vertreter von Entwicklungsländern schult, der österreichische Chefunterhändler Helmut Hojesky, der die Feinheiten der Gespräche erklärt, die zwischendurch sichtlich mitgenommene Chefin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres, und Laurent Fabius, der als französischer Versammlungsleiter im feinen Zwirn versucht, alle Positionen unter einen Hut zu bringen.

Am Ende liegt Saleemul Huq auf seinem Hotelbett und kann noch kaum glauben, dass es das 1,5-Grad-Ziel ins Abkommen geschafft hat. Wenn dann im Abspann Donald Trump den Austritt der USA aus dem Klimavertrag verkündet, schmerzt das nach diesem Film noch einmal heftiger als zuvor.

Guardians of the Earth, Regie: Filip Antoni Malinowski, 86 min, Verleih: W-film, Kinostart: 31. Mai 2018

 

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