Menschen der Energiewende
Weniger Konsum, mehr Leben
Sein Jacket ist zum Symbol geworden. Nicht, weil es so auffällig wäre, nein vielmehr, weil es so zeitlos ist. „Ich trage es seit 25 Jahren“, sagt Niko Paech in seinen Vorträgen – und schon hat er an einem praktischen Beispiel gezeigt, was für ihn nachhaltiges Wirtschaften ist: der Gebrauch langlebiger Güter. Paech ist Professor für Volkswirtschaft an der Universität Oldenburg und inzwischen der prägende Kopf einer Nachhaltigkeitsdebatte, die sich nicht mehr mit dem üblichen Klein-Klein abzugeben bereit ist.
Der 53-Jährige, so befand im Frühjahr das Nachrichtenmagazin ‚Spiegel‘, sei „in seiner Radikalität ein Star der Szene“. Einer, der „die Sache bis zum bitteren Ende durchdacht hat“, einer, der „in seiner Analyse gnadenlos“ sei. Auf den ersten Blick könnte man Niko Paech für einen Fatalisten halten. Denn für die globalen Konsumgesellschaften heutiger Ausprägung sieht er auf Dauer keine Perspektive.
Und nicht nur das, für ihn ist das Wirtschaftssystem bereits „im freien Fall“, ein Kollaps der Weltökonomie steht seiner Ansicht nach unmittelbar bevor. „Die Finanzkrise”, sagt Paech, „war kein Betriebsunfall.“ Sie sei eine Folge des ständigen Wachstumszwangs. Und deswegen komme sie wieder. Die Frage sei nur, wie – ob „by design or by disaster”.
Dennoch: Paech ist kein Schwarzmaler, kein Pessimist, keiner, der verbissen oder unzufrieden wirkt. Er spielte einst Saxophon in zwei Bands und ist auch sonst ein durchaus geselliger Mensch. Wer ihm unbefangen zuhört, erkennt die Chancen, die er aufzeigt. Er hat das Konzept der „Postwachstumsökonomie“ entwickelt – mit durchaus interessanten Perspektiven für Mensch und Umwelt. „Befreiung vom Überfluss“ heißt eines seiner Bücher. Negativ klingt das nicht.
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Kommentare (2)
Kommentar verfassen»Ganz auf dem Holzweg dürfte
Ganz auf dem Holzweg dürfte der gute Mann mit seinen Sichtweisen und Weltanschauungen nicht sein. Ich würde sogar sagen er sieht das komplett und völlig richtig, was in unserer Konsumgesellschaft nat. nur die wenigsten wahrhaben wollen!
Ganz genau, da möchte ich
Ganz genau, da möchte ich mich meinem Vorredner anschließen, der das selbe Problem wie ich zu haben scheint, daß der im Kommentarfeld eingetragene Name nicht automatisiert unter dem Kommentar erscheint und man lästigerweise noch unterschreiben muss. Warum sonst die Redundanz?
Könnte die IT-Abteilung von neueenergie.net mal ändern oder soll ich helfen?
Gerne!
MfG, Markus Tewes
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