Anzeige
Sonderveröffentlichung zu Instandhaltung

Mehr Konkurrenz, mehr Qualität

Service und Instandhaltung werden immer wichtiger – und der Wettbewerb nimmt zu. Am Markt konkurrieren Anlagenhersteller und unabhängige Service-Dienstleister.

Der folgende Text stammt aus der Sonderpublikation „Instandhaltung Spezial“ von Deutsche Windtechnik und der Kloska Group, die in der Ausgabe 9/2015 von neue energie erschienen ist.

Es boomt: 2014 wurden alle Rekorde gebrochen, auch in diesem Jahr setzt sich der positive Trend bei den neu aufgestellten Windkraftanlagen in Deutschland fort. Doch das wird kaum so weitergehen. Nicht zuletzt durch Absenkung der Vergütung und bevorstehende Ausschreibungen müssen Hersteller ihre Geschäftsmodelle anpassen. Service und Instandhaltung gewinnen rasant an Bedeutung. Matthias Brandt von Deutsche Windtechnik kommentiert die Entwicklung: „Es ist endlich ein echter Wettbewerb entstanden, mit vielen Vorteilen für den Kunden.“

Dass die Hersteller mit Vollwartungsverträgen Marktanteile gewinnen möchten, ist bekannt. Was spricht für diese Variante? „Hersteller haben das Anlagenwissen und Zugang zu den nötigen Ersatzteilen, sie verfügen über die vollständigen Dokumentationen, auch hinsichtlich der durchgeführten Wartungen, was sich bei der Durchführung von Upgrades positiv auswirkt“, fasst es Dieter Fries, Vorsitzender des BWE-Betreiberbeirats, zusammen. Das habe jedoch oft einen hohen Preis.

Auf der anderen Seite agieren freie Anbieter: Angesichts fehlender Anlagenunterlagen hätten sie lange vom Wissen der Service-Monteure gelebt, berichtet Fries. Obwohl bis heute die Verfügbarkeit dieser Dokumentationen eine offene Frage sei, wurde das nötige Know-how jedoch aufgebaut. Mittlerweile agieren die unabhängigen Anbieter längst auf Augenhöhe mit den Herstellern, für einige der Konzerne sind schlechte Noten in der BWE-Serviceumfrage sogar Ansporn für Maßnahmen zur Optimierung: Konkurrenz sorgt für Qualitätssteigerung. „Die freien Dienstleister beleben den Markt, schaffen eine attraktive Konkurrenzsituation“, erklärt Steffen Schroth, Managing Partner beim Projektentwickler und Betreiber Notus Energy.

Dieter Fries erkennt mittlerweile einen Trend zur Konzentration am Markt der freien Dienstleister: Im Juni übernahm etwa die Deutsche Windtechnik die Seebawind Service sowie die Level 360 Gesellschaft für Rotor- und Gittermastservice. Daneben ist der Zusammenschluss von Windservice NF, DMP Mølleservice und Triventus Service unter dem Namen Connected Wind Services zu nennen, zudem gibt es drei weitere große Anbieter: Availon, Enertrag und PSM.

Lebensdauer der Anlagen steigt

Die Entscheidung für einen freien Anbieter hängt ganz von den Bedürfnissen des Betreibers ab, Mittelständler agieren oft völlig anders als Großinvestoren. Wenn die Wahl auf unabhängige Dienstleister fällt, ist meist mit günstigeren Preisen zu rechnen. Und mit mehr Flexibilität. „Wenn es etwa um die Verbesserung einzelner Komponenten geht, können große Konzerne einfach nicht so schnell reagieren. Freie Servicefirmen bieten unkonventionelle und vielfach effektive Lösungen an“, weiß Fries. Freie Dienstleister könnten „preislich günstiger und flexibler bei der Vertragsgestaltung“ sein, bestätigt auch Schroth.

Das eröffnet Marktnischen. Die Zopf GmbH in Vehlow etwa hat sich auf die Instandsetzung von Leistungs- und Phasenmodulen aus Frequenzumrichtern spezialisiert. „Das ist für Kunden auch deshalb interessant, weil diese Teile oft nicht über die gesamte Anlagenlebensdauer erhältlich sind“, betont Zopf-Geschäftsführer Andreas Arens. Für die Kalkulation eines Projekts ist das jedoch zentral. Verdiene man mit einer Anlage aufgrund der verschlechterten Vergütungssituation erst nach 15 Jahren Geld und gehe dann im Jahr 16 eine nicht mehr verfügbare Komponente defekt, sei das Ganze ein Nullsummengeschäft, erläutert Arens.

Dass Instandhaltung gute Wachstumschancen bietet, zeigt sich auch daran, dass die Lebensdauer von Anlagen künftig mit bis zu 30 Jahren angesetzt werden könnte. Ob Hersteller und freie Anbieter aber gleichermaßen zum Zug kommen, liegt auch an den Geldgebern. „Banken verlangen häufig einen Vollwartungsvertrag, sonst fallen die Finanzierungskonditionen durchaus schlechter aus. An dieser Stelle würde ich es mir wünschen, dass freie Anbieter mehr Chancen erhalten, um Projekte angesichts der sinkenden Vergütung profitabler werden zu lassen“, sagt Fries.

Neue Chancen entstehen auch durch die Internationalisierung – derzeit öffnet sich der gesamte europäische Markt für unabhängige Anbieter. Dabei treffen deutsche Firmen auf sehr unterschiedliche Voraussetzungen, etwa bei rechtlichen Fragen oder der Park- und Infrastruktur. „Die Anforderungen der Windparkeigner variieren stark im Umfang und in der Tiefe der Service-Partnerschaft. Dabei bieten wir Vollwartungskonzepte, stehen aber auch für Einzelprojekte zur Verfügung“, erklärt Matthias Brandt. Dass in Wettbewerbssituationen dennoch fair und sachlich agiert werde, sei für ihn dabei selbstverständlich. Denn letztlich wolle man durch guten Service für die Windenergie auch unter sich verändernden Förderbedingungen zum Gelingen der Energiewende beitragen.

Auf der Husum Wind ist die Deutsche Windtechnik zu finden in Halle 4, Stand 4C11. Die Kloska Group finden Sie in Halle 2, Stand 2C07.

 

Kommentare (0)

Kommentar verfassen»

Kommentar verfassen

Anzeige
Anzeige