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Stromnetz

Verbindung nach Dänemark wird ausgebaut

Rebecca Raspe – energiezukunft.eu, 13.04.15
Die Vernetzung im Norden Europas schreitet voran: Nach dem Startschuss für das deutsch-norwegische Seekabel NordLink sollen nun auch die Netze zwischen Deutschland und Dänemark verstärkt werden. Die grenzüberschreitenden Leitungen verbinden deutsche und dänische Windparks mit Wasserkraftwerken in Norwegen – und mit Verbrauchern weiter südlich.

Um die Transportkapazität zwischen den Höchstspannungsnetzen in Deutschland und Dänemark zu erhöhen, soll die Verbindung vom dänischen Kassø nach Dollern in Niedersachsen ausgebaut werden. Das teilte der Übertragungsnetzbetreiber Tennet mit. Durch den Ausbau soll die Übertragungskapazität zwischen Deutschland und Dänemark auf 2500 Megawatt (MW) steigen. Derzeit können bis zu 1500 MW in Richtung Norden und bis zu 1780 MW in südlicher Richtung übertragen werden. Die tatsächliche Verfügbarkeit hängt laut Netzbetreiber zum einen von der Situation im Netz und zum anderen von der Einspeisung erneuerbarer Energie und der Auslastung am jeweiligen Tag ab.

Mit der Leitung werde die Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen in Dänemark und Schleswig-Holstein mit den Lastzentren im Großraum Hamburg und in Niedersachsen verbunden. „Sowohl in Norddeutschland als auch in Dänemark werden bereits heute große Mengen an erneuerbarer Energie erzeugt. Dies wird zukünftig noch zunehmen. Vom Leitungsausbau zwischen den beiden Ländern wird nicht nur die deutsch-dänische Grenzregion, sondern ganz Norddeutschland profitieren“, erklärte Urban Keussen, Vorsitzender der Tennet-Geschäftsführung. Der Verbindungsteil auf deutscher Seite wird voraussichtlich 2019 betriebsbereit sein, die gesamte Stromleitung mit einer Länge von fast 150 Kilometern soll bis 2020 in Betrieb genommen werden.

2020 soll die gegenseitige Vernetzung stehen

Auf dänischer Seite ist der dortige Netzbetreiber Energinet.dk an dem Projekt beteiligt. Nachdem dessen Aufsichtsrat seine Zustimmung gegeben hat, fehlt laut Tennet noch die Freigabe durch das dänische Energieministerium. „Grenzüberschreitende Leitungen und offene Energiemärkte sind von grundlegender Bedeutung für den effizienten Übergang zu erneuerbarer Energie. Über solche Leitungen können wir beispielsweise große Mengen bei uns in der Region produzierter Wind- und Solarenergie nach Norwegen übertragen und kann umgekehrt in Zeiten von Windknappheit Strom aus Wasserkraft von Norwegen nach Dänemark und von dort aus weiter nach Mitteleuropa transportiert werden“, sagte Peder Østermark Andreasen, Vorstandsvorsitzender von Energinet.dk.

Von Kassø aus führt die Leitung weiter ins nördlichere Tjele und per Seekabel bis nach Norwegen. Damit werden die drei Länder bis 2020 weitgehend miteinander vernetzt: Auch Deutschland soll bis dahin über das Seekabel NordLink direkt mit dem norwegischen Netz verbunden werden.

Rebecca Raspe – energiezukunft.eu

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