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Ökostrom

Neuer Rekord in Sicht

Michael Hahn, 03.11.15
Zwei aktuelle Untersuchungen beleuchten die Rolle der Erneuerbaren für die Energieversorgung und ihre Akzeptanz bei den Verbrauchern: 2015 ist demnach mit einem neuen Einspeisehoch zu rechnen, zudem sprechen sich drei von vier Deutschen für regenerativen Strom aus. Dabei wissen 60 Prozent der Befragten allerdings gar nicht, woher ihr Strom eigentlich stammt.

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) schätzen den Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2015 in einer ersten Prognose auf rund 33 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs. Bis Jahresende könnten 193 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom aus Wind, Sonne und anderen regenerativen Quellen erzeugt werden. 2014 machten die Erneuerbaren mit 161 Milliarden kWh einen Anteil von 27 Prozent des Stromverbrauchs aus.

Am deutlichsten legte dabei die Windkraft zu. Bereits am 31. Oktober 2015 lag ihr Anteil an der Erzeugung mit 63 Milliarden kWh um 47 Prozent über dem Wert von 2014. Auch Solaranlagen verzeichneten ein Plus und produzierten mit 35 Milliarden kWh schon Ende Oktober so viel Energie wie im gesamten Jahr 2014.

Stärkere Kopplung von Strom, Wärme und Mobilität gefordert

„Wenn erneuerbare Energien nunmehr ein Drittel des Strombedarfs decken, wird deutlich, dass sich dieses Element der Energiewende auf einem vielversprechenden Weg befindet“ befindet Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW. Dennoch fordert er weitere Anstrengungen auch abseits der reinen Stromerzeugung, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen könne: „Strom, Wärme und Mobilität müssen stärker miteinander gekoppelt und als Gesamtsystem optimiert werden.“

Unterdessen wissen 60 Prozent der Deutschen nicht, aus welchen Energiequellen ihr Strom stammt. Dies hat eine repräsentative Umfrage des Markforschungsinstituts GFK im Auftrag des Energieunternehmens Baywa r.e. renewable energy ergeben. Dabei bevorzugen 77 Prozent der Befragten ihren Strom aus erneuerbaren statt fossilen Quellen, allerdings beziehen im Widerspruch dazu noch 78 Prozent ihren Strom aus konventioneller Erzeugung.

Solarenergie ist am beliebtesten

Als beliebtester Energielieferant rangiert die Sonne mit 37 Prozent vor Wind mit 26 Prozent. Noch unbeliebter als die Atomkraft mit fünf Prozent sind demgegenüber nur Braun- und Steinkohle mit drei Prozent. Die Umfrage ergibt außerdem, dass mehr als 77 Prozent der Deutschen die Energiewende unterstützen, wobei viele aber an ihrem Gelingen zweifeln: 27 Prozent sind skeptisch und 15 Prozent glauben gar an ein Scheitern.

Matthias Taft, Energievorstand von Baywa, schließt aus der Umfrage, „dass Nachhaltigkeit mittlerweile im gesellschaftlichen Mainstream angekommen ist.“ Gleichzeitig sieht er einen Aufklärungsbedarf durch seine Branche und andere gesellschaftliche Akteure, da viele Verbraucher nicht wüssten, woher ihr Strom eigentlich stamme.

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