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Windmessen

Viele Messen, viele Fragen

Isaac Bah, 27.02.14
Hannover, Hamburg, Husum oder doch Bremerhaven? 2014 wird zeigen, ob der Markt für die Vielzahl der Messeangebote im Windsektor groß genug ist.

In geraden Jahren will sich die WindEnergy in Hamburg ab 2014 als internationale Leitmesse der Windenergiebranche etablieren, in ungeraden Jahren öffnen die Leitmesse Wind auf der Hannover Messe und die Husum Wind ihre Pforten. Zählt man auch noch die Windforce in Bremen beziehungsweise Bremerhaven zu den Wind-Schwerpunktmessen, konkurrieren allein in Deutschland vier große Messen um das nationale und internationale Fachpublikum. Dazu kommen unter anderen noch die Veranstaltungen der europäischen Windenergievereinigung EWEA. Zudem ist das Thema Wind auch in den Jahren ohne eigene Leitmesse einer der Kernbereiche der Hannover Messe. Im Rahmen der New Energy legt die Messe Husum im selben Turnus den Fokus auf Kleinwind. Belebt diese vielfältige Konkurrenz das Geschäft?

Mit unterschiedlichen Konzepten versuchen die Veranstalter ihr Profil zu schärfen. Auch ohne die Leitmesse Wind, die erst 2015 wieder stattfinden wird, bekräftigt die Hannover Messe ihren Anspruch, das internationale Showcase-Event für die Windenergiebranche zu sein. Wind ist ein Schnittstellenthema, das sich wie ein roter Faden durch die Kernbereiche der Hannover Messe zieht: Forschung, Automation, Energie und Zulieferung. Im Ausstellungsbereich Erneuerbare Energien der Leitmesse Energy steht Windenergie neben Geothermie und Photovoltaik im Mittelpunkt. Vestas ist dabei ebenso präsent wie der Anlagenbauer Enercon. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) bietet mit dem Forum Erneuerbare Energien zudem eine Bühne für den brancheninternen Winddiskurs. „Die Hannover Messe 2014 ist wieder ein wichtiger Kristallisationspunkt der Energiebranche“, sagt der frühere BEE-Präsident Dietmar Schütz.

Umstrittener Umzug

Mit dem internationalen Renommee der Hannover Messe können die anderen Windmessen nur schwerlich mithalten. „Unser Fokus liegt auf Horizontalität und Internationalität. Wir wollen den gesamten Energiemix und den gesamten Energiemarkt abbilden“, sagt Marc Siemering, der Geschäftsbereichsleiter der Leitmesse Energy. „Der Bereich Wind ist 2014 in der Leitmesse Energy integriert. Wir werden auch in diesem Jahr alle wichtigen Player aus der Windenergie dabeihaben“, ergänzt Energy-Projektleiter Hubertus von Monschau. Durch die globale Ausrichtung und den branchenübergreifenden Ansatz ist zumindest die Abgrenzung zur Husum Wind eindeutig. Die Traditionsmesse, die in der Vergangenheit gemeinsam mit der Hannover Messe die „Wind-Allianz“ bildete, kooperiert ab diesem Jahr mit der Hamburg Messe und tritt ab 2015 als zentrale Fachmesse für den deutschsprachigen Windmarkt auf.

Innerhalb der Branche ist der Umzug der Leitmesse nach Hamburg in den vergangenen Monaten kontrovers diskutiert worden. Langjährige Husum-Teilnehmer übten offene Kritik an der Entscheidung (neue energie 06/2013). Obwohl die logistischen Vorteile der Hansestadt besonders auf Ausstellerseite nicht von der Hand zu weisen sind, konnten sich nicht alle Unternehmen auf Anhieb mit dem neuen Standort anfreunden – nach rundeinem Vierteljahrhundert Husum Wind wiegt die Verbundenheit zur „Heimat der Windindustrie“ immer noch schwer. „Wir bilden immer noch die komplette Bandbreite einer Windmesse in ihrer gesamten fachlichen Tiefe und in sämtlichen Wertschöpfungsbereichen ab – die Konzentration liegt nun aber auf dem deutschsprachigen Raum“, versucht Husum-Chef Peter Becker die Bedenken zu zerstreuen.

Dies ist eine gekürzte Version des Artikels - den ausführlichen Text finden Sie in der Ausgabe 03/2014 von neue energie.

 

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