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Absturz eines Überfliegers – Solarhybrid beantragt Insolvenz

Foto: solarhybrid

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Jürgen Heup, 20.03.12
Die Solarhybrid AG aus dem sauerländischen Brilon hat laut wallstreet online beim Amtsgericht Arnsberg Insolvenz beantragt. Damit endet der kometenhafte Aufstieg des Solarprojektierers, der 2011 noch Solarparks mit einer Leistung von 200 Megawatt (MW) errichtete. Darunter war auch Finowtower II bei Eberswalde. Mit fast 85 MW zählt er zu den größten Solarkraftwerken. Spektakulärer Höhepunkt war aber die Übernahme der Projektpipeline von Solarmillennium in den USA mit insgesamt über 2200 MW.

Solarhybrid wurde erst 2007 gegründet. CEO Tom Schröder: “Wir wollten Kombimodule für Solarthermie und PV für Ein- und Mehrfamilienhäuser vermarkten.” Diese waren aber wenig gefragt. 2009 sattelten die Sauerländer auf PV um. Dann kam die Offerte für ein 77 Hektar großes Grundstück, ein unbeschreiblicher Glücksfall, wie Tom Schröder der neue energie erzählte, eine Konversionsfläche auf einem alten Militärflugplatz Finowfurt bei Eberswalde. Das kleine Unternehmen schlug zu und schloss einen Vertrag mit der chinesischen Suntech, dem größten Solarunternehmen der Welt und stieg damit “in die Top-Liga der weltweiten Projektentwickler auf” wie Tom Schröder noch im November vergangenen Jahres auf einer großen Solarhybrid-Party in Berlin verkündete. Der größte Wurf gelang Solarhybrid dann mit der Ankündigung, die Projekte des mittlerweile insolventen Solarunternehmens Solarmillenniums zu übernehmen. Im November wechselte die AG dann vom Freiverkehr in den regulierten Börsenmarkt der Frankfurter Wertpapierbörse, um Geld zu aquirieren. Für 2012 hatten die Sauerländer allein 350 MW an Projekten geplant, 2013 sollte dann in den USA durchgestartet werden. Doch mit der jüngsten EEG-Reform fielen die deutschen Projekte ins Wasser. Damit brach auch das Gerüst von Solarhybrid zusammen.

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