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Bericht der AG Energiebilanzen

Exportrekord mit Kohlestrom

Nicole Allé – energiezukunft.eu, 07.01.16
Deutschlands Stromexporte haben im vergangenen Jahr ein neues Rekordhoch erreicht – vor allem der Anteil an Kohlestrom war dabei groß. Der Ausbau erneuerbarer Energien wird so ausgebremst.

Den Zahlen der Arbeitsgemeinschaft (AG) Energiebilanzen zufolge hat Deutschland 2015 mehr als 50 Milliarden Kilowattstunden Strom in andere Länder exportiert – das entspricht gut einem Drittel der gesamten Stromerzeugung aus Braunkohle in Deutschland.

Obwohl immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien in die Netze fließt, wird die Stromproduktion mit Kohlekraftwerken nicht entsprechend gedrosselt. Das konterkariert nicht nur die deutschen Klimaschutzziele, es gefährdet auch die Gesundheit der Bevölkerung. Dann neben CO2 stoßen die Kohlemeiler  auch  giftiges Quecksilber aus. Würden hier die US-Grenzwerte für Quecksilberemissionen gelten, müssten die meisten deutschen Meiler  vom Netz gehen.

Die Regierung plant, bis 2022 acht alte Braunkohlekraftwerke stillzulegen. Laut einer Studie von Energy Brainpoolist das viel zu wenig. Der Analyse zufolge könnte man 36 der ältesten deutschen Kohlekraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 15 Gigawatt sofort vom Netz nehmen, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden, auch die Strompreise blieben stabil. Die aktuellen Stromexport-Rekordzahlen scheinen  diese Aussage zu belegen.  

Mit einem Anteil von 33,8 Prozent prägt Mineralöl den Energiemix in Deutschland weiterhin entscheidend, berichtet die AG Energiebilanzen in ihrer Zusammenfassung. Ein Fünftel des Verbrauchs deckt Erdgas ab, Stein- und Braunkohle tragen laut der Statistik zu gleichen Teilen zusammen gut ein Viertel des deutschen Energieverbrauchs. Die Erneuerbaren haben ihren Anteil im letzten Jahr um rund einen Prozentpunkt gesteigert und stehen bei 12,6 Prozent.

Nicole Allé – energiezukunft.eu

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