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EEG-Konto

Umlage sinkt, aber nicht wegen Novelle

Rebecca Raspe - energiezukunft.eu, 11.08.14
Energieexperten sagen seit Monaten voraus, dass die EEG-Umlage sinken wird. Der aktuelle Stand des EEG-Kontos gibt ihnen Recht: Das Plus beträgt rund eine Milliarde Euro. Mit der EEG-Reform hat das jedoch nichts zu tun.

Die EEG-Umlage könnte im kommenden Jahr sinken. Während das EEG-Konto im vergangenen Jahr dauerhaft im Minus war, hat es Anfang August 2014 eine positive Bilanz. Mehrere Experten hatten dies bereits vorausgesagt, die Umweltschutzorganisation Greenpeace etwa schon im Januar. Auch Berechnungen des Öko-Instituts und der Denkfabrik Agora-Energiewende im Mai gingen von einer guten Entwicklung aus – ihre Rechnungen zeigten, dass die Umlage von aktuell 6,24 Cent je Kilowattstunde auf bis zu 5,8 Cent fallen könnte.

Jährlich am 15. Oktober wird veröffentlicht, wie hoch im kommenden Jahr der Beitrag der Stromkunden für die Ökostromanlagen sein soll. Nun zeichnet sich ab, dass der Wert zu hoch angesetzt worden ist. Als Annahme wurde bei der letzten Berechnung zugrunde gelegt, dass sich das EEG-Konto am Jahresende 2013 stark im Minus befinden würde. Das sollte 2014 durch eine höhere EEG-Umlage ausgeglichen werden.

Doch das Konto war zum Jahreswechsel nahezu ausgeglichen, inzwischen verfügt es sogar über ein Plus von rund einer Milliarde Euro – obwohl insbesondere im Sommer mehr vergütet werden muss, da die Solaranlagen mehr Energie herstellen als im Winter. In den Sommermonaten Juni und Juli überstiegen die Vergütungen an Anlagenbetreiber zwar die Umlage-Einnahmen, die ersten Monate des Jahres brachten aber ein komfortables Polster von zwischenzeitlich mehr als 1,8 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im August des vergangenen Jahres war das Konto mit rund 1,5 Milliarden Euro im Minus.

Mit der zum 1. August in Kraft getretenen EEG-Reform hat diese Entwicklung nichts zu tun. Sollte die EEG-Umlage also tatsächlich 2015 fallen, liegt dies an vorherigen Prognosefehlern. Zudem ist der Bau neuer Solar- und Windkraftanlagen inzwischen deutlich günstiger als noch vor Jahren. Bleibt zu hoffen, dass auch die Verbraucher davon erfahren – und der Ruhm für die gesunkene Umlage nicht an falscher Stelle geerntet wird. Ab 2016, wenn die Novelle frühestens greift, soll die Umlage nach den Berechnungen dann wieder steigen. 

Rebecca Raspe – energiezukunft.eu

 

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