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EEG-Novelle

Rabatte für Industrie höher als für Gewerbe

Rebecca Raspe - energiezukunft.eu, 25.03.14
Wer Solarstrom für den Eigenverbrauch herstellt, soll künftig auch EEG-Umlage zahlen. Gewerbliche Selbstversorger sollen mit rund 4,4 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde belastet werden. Die Industrie zahlt deutlich weniger.

Wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) berichtet, verständigten sich Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und die Vertreter aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg darüber, stromintensive Unternehmen künftig stärker von den Kosten der Energiewende zu befreien als bislang vorgesehen. Der BSW-Solar beruft sich dabei auf Informationen von Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD). Dem Vernehmen nach sollen die Industrieunternehmen ab dem 1. August 2014 maximal 1,25 Cent je Kilowattstunde für den Eigenbedarf selbst erzeugten Stroms abführen müssen. Das entspricht einem Rabatt in Höhe von 80 Prozent der EEG-Umlage.

Zum Vergleich: Gewerbliche Selbstversorger – etwa aus Handel, Handwerk, Dienstleistung und Landwirtschaft – sollen ab August 2014 rund 4,4 Cent auf jede selbst verbrauchte Kilowattstunde bezahlen, auch dann, wenn diese umweltfreundlich aus einer eigenen, neu errichteten Solarstromanlage erzeugt wurde. Dies entspricht einem Rabatt von 30 Prozent der EEG-Umlage. Bislang war diese Gruppe von der EEG-Umlage befreit. Die bisher zumindest anteilig befreite Wohnungswirtschaft soll künftig mit der vollen EEG-Umlage von derzeit rund 6,3 Cent je Kilowattsunde zur Kasse gebeten werden, wenn sie Mieter umweltfreundlich mit Solarstrom versorgt.

Energieexperten, zum Beispiel des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) in Saarbrücken und der Verbraucherzentrale Bundesverband, haben vorgerechnet, dass die geplante Einführung der EEG-Umlage auf solaren Eigenverbrauch die Stromkosten der Verbraucher nicht merklich senken kann. Die Maßnahme hat also rein rechnerisch kaum Auswirkung. Im Vordergrund dürfte der psychologische Effekt stehen, nicht der finanzielle.

Rebecca Raspe - energiezukunft.eu

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